
Warnung vor Verstaatlichung im Rettungsdienst
n-tv
Im Landkreis Anhalt-Bitterfeld soll der Rettungsdienst neu organisiert werden. Mehrere Hilfsorganisationen warnen eindringlich vor dem geplanten Schritt. Warum?
Magdeburg (dpa/sa) - Mehrere Hilfsorganisationen in Sachsen-Anhalt warnen vor Strukturveränderungen im Rettungsdienst. Anlass ist eine geplante Reform im Landkreis Anhalt-Bitterfeld, wo der Rettungsdienst künftig mit einem Eigenbetrieb sichergestellt werden soll. "Hier soll etwas verstaatlicht werden, was Hilfsorganisationen besser können", sagte DRK-Landesgeschäftsführer Carlhans Uhle der Deutschen Presse-Agentur. Das werde nicht nur teurer, sondern auch die Qualität werde sinken, warnte Uhle.
Seit dem Jahr 2008 hat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) im Landkreis Anhalt-Bitterfeld den Zuschlag für den Rettungsdienst. Rund 160 Mitarbeiter kümmern sich aktuell darum. Nächste Woche will der Kreistag jedoch darüber abstimmen, ob die Aufgabe ab 2025 mit einem Eigenbetrieb realisiert wird. Der Finanzausschuss befürwortete den Schritt mehrheitlich.
Zur Begründung verweist die Kreisverwaltung auf eine durchgeführte Wirtschaftlichkeitsuntersuchung. Ein Eigenbetrieb bringe Vorteile "insbesondere bei Eingriffsmöglichkeiten, personalwirtschaftlichen Aspekten, Einfluss auf qualitative Aspekte sowie bei der Personalzufriedenheit", heißt es darin.
