
Warnstreiks bei der Bahn vorerst vom Tisch
n-tv
Seitdem das Arbeitsgericht einen Warnstreik verhindert hat, laufen die Gespräche zwischen Bahn und der Eisenbahngewerkschaft EVG reibungslos. Erste Hinweise deuten darauf hin, dass nächste Woche vielleicht sogar schon ein Abschluss stehen könnte.
Fahrgäste im Bahnverkehr können vorerst aufatmen: Nach einem vertraulichen Treffen mit der Deutschen Bahn in der laufenden Tarifrunde kündigte die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) zunächst keine weiteren Warnstreiks an. Stattdessen teilten beide Seiten nach dem Gespräch mit, dass die zunächst auf zwei Tage angesetzte Verhandlungsrunde kommende Woche in Fulda um einen Tag verlängert werde. Die Verhandlungen "beginnen am Dienstag und sind bis einschließlich Donnerstag angesetzt", hieß es übereinstimmend. Das könnte darauf hindeuten, dass Konzern und Gewerkschaft in Fulda einen Abschluss anpeilen.
Es ist die vorerst letzte terminierte Verhandlungsrunde im aktuellen Tarifstreit. Hinweise, dass die EVG bis dahin weitere Warnstreiks plant, gab es zunächst nicht. Sollten die Verhandlungen zu keinem Ergebnis führen, dürfte sich das aber schnell wieder ändern. "Wenn wir am Verhandlungstisch nicht weiterkommen, müssen wir streiken", sagte Tarifvorständin Cosima Ingenschay im ZDF-"Morgenmagazin". Die vertraulichen Gespräche in Frankfurt hätten der Vorbereitung der Verhandlungsrunde gedient, teilten beide Seiten weiter mit. Konkrete Inhalte des Treffens wurden auch im Anschluss zunächst nicht bekannt.
In den Tarifkonflikt war diese Woche Bewegung gekommen, nachdem die EVG einen zum Wochenbeginn geplanten 50-Stunden-Warnstreik kurzfristig abgesagt hatte. Zuvor hatte die Gewerkschaft mit der Bahn unter Vermittlung des Arbeitsgerichts Frankfurt einen Vergleich beim Knackpunkt Mindestlohn geschlossen. Das Thema galt als Hürde für den Einstieg in die konkreten Tarifverhandlungen.
