War es das mit Rammstein?
n-tv
Rammstein mögen es kryptisch. Das war schon immer so. Egal, ob es um politische Haltungen geht oder die aktuellen Vorwürfe gegen Sänger Till Lindemann - klare Aussagen von ihnen sind rar gesät. Auch mit Blick auf die Zukunft der Band spielt Gitarrist Richard Kruspe nun mit den Spekulationen um eine Auflösung.
Mutmaßungen, dass die Ära Rammstein bald beendet sein könnte, stehen nicht erst seit den aktuellen Vorwürfen gegen Sänger Till Lindemann im Raum. Schon in den vergangenen Jahren gab es immer mal wieder entsprechende Spekulationen.
Darauf hinzudeuten schienen etwa die zunehmenden Soloaktivitäten Lindemanns. Auch dass die Gruppe von 2009 bis 2019 zehn Jahre zwischen zwei Alben verstreichen ließ, befeuerte bereits Trennungsgerüchte. Und schließlich ist nicht nur Lindemann inzwischen 60, auch die übrigen Rammstein-Mitglieder befinden sich allesamt in ihren 50ern. Da kommt nicht nur die Frage auf, ob sie tatsächlich den Weg der Rock-Dinosaurier beschreiten oder nicht doch lieber noch vor dem Rentenalter abtreten möchten. Angesichts der schweißtreibenden Live-Auftritte, die sie zweifelsohne stets ausgezeichnet haben, ist auch fraglich, wie lange sie das noch überzeugend stemmen können.
Mit der Diskussion, mit wem, wie und unter welchen Umständen Lindemann nun womöglich Sex gehabt hat, haben die Spekulationen um eine mögliche Auflösung der Band aber noch einmal eine völlig neue Dynamik erhalten. Dass Rammstein ihre laufende Europa-Tournee angesichts der Vorwürfe gegen ihren Sänger abbrechen würden, stand wohl nie zur Debatte - dafür hing einfach zu viel an den noch ausstehenden Shows dran. Nicht nur für die Band selbst, sondern auch für den Veranstalter und die Crew. Mit einem Tournee-Abbruch wären Millionen in den Sand gesetzt worden und Dutzende von heute auf morgen ihren Job los gewesen.