Wandervogel Taiwo Awoniyi wird sesshaft
Frankfurter Rundschau
Der Mittelstürmer trumpft nach seiner Tour durch Europa bei Union Berlin groß auf. Früher beim FSV Frankfurt und bei Mainz 05 unter Vertrag.
Natürlich war es der Altmeister, der den Treffer einleitete, wunderschön und technisch formidabel. Union-Schlitzohr Max Kruse nahm also die Kugel gekonnt mit der Brust an, so wie nur Max Kruse den Ball mit der Brust annimmt, geschmeidig ließ er ihn abtropfen in seinen Lauf, einmal blickte er hoch und passte ihn schließlich perfekt durch die Gasse auf Genki Haraguchi, der ihn direkt weiterleitete zu Taiwo Awoniyi. Der Berliner Stürmer fackelte nicht lange und schoss die Kugel mit links durch die Beine des Wolfsburger Schlussmannes Koen Casteels. 1:0 nach 49 Minuten, der Grundstein für den 2:0-Erfolg über den ambitionierten Champions-League-Teilnehmer aus Niedersachsen.
Und wieder war es Taiwo Awoniyi, der den Unterschied machte, der Mann aus Nigeria, 24 Jahre jung, Wandervogel und Weltreisender. Sein sechstes Bundesligator im achten Spiel dieser Saison, sein neuntes im 13. Pflichtspiel. Beeindruckende Zahlen, Dokumente einer bemerkenswerten Karriere, die ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht hat.
Natürlich hat der Höhenflug des 1.FC Union Berlin, den Eisernen von der Alten Försterei, nicht nur mit Höhenflieger Taiwo Awoniyi zu tun, das wäre vermessen, doch der Nigerianer trägt einen großen Anteil am derzeitigen Abschneiden der Köpenicker: vier Pflichtsiege in Serie, 15 Punkte in der Liga, Platz fünf, zudem: Erfolgreiche Qualifikation für die Gruppenphase der Conference League.