
Wall Street tritt zum Wochenende auf die Bremse
n-tv
Eine Zinssenkung am Mittwoch gilt bei den US-Anlegern bereits als ausgemachte Sache. Nach dem Kursfeuerwerk vom Vortag schaltet die Wall Street dennoch einen Gang zurück. Fusionsgerüchte um zwei altehrwürdige Hollywood-Studios sorgen für einen Kaufrausch.
Nach der jüngsten Rekordjagd hat sich die Wall Street zum Wochenausklang eine Verschnaufpause gegönnt und keine einheitliche Richtung gefunden. Gerade vor dem Wochenende haben Anleger vereinzelt Gewinne mitgenommen. Zugleich verfestigten die jüngsten US-Konjunkturdaten, wie etwa die schwachen Daten vom US-Arbeitsmarkt und das am Freitag veröffentlichte enttäuschende Konsumklima, die Erwartung nochmals, dass die US-Notenbank die Zinsen auf ihrer Sitzung am kommenden Mittwoch senken wird.
Der Dow-Jones-Index verlor 0,6 Prozent auf 45.834 Punkte. Der S&P-500 zeigte sich mit einem Minus von 0,01 Prozent kaum verändert, während der Nasdaq-Composite eine neue Bestmarke erklomm und um 0,4 Prozent kletterte. Den 1042 (Donnerstag: 2269) Kursgewinnern standen 1708 (502) -verlierer gegenüber, während 64 (62) Titel unverändert schlossen. "Nun, der Markt kann nicht jeden Tag steigen", sagte ein technischer Analyst von Bespoke Investment Group und verwies darauf, dass sich nach der Rally vom Donnerstag der S&P-500-Index nun auf kurzfristiger Basis in den "extrem" überkauften Bereich bewegt habe.
Die Märkte preisen mit 92 Prozent eine Zinssenkung um 25 Basispunkte ein, mit 8 Prozent eine Senkung sogar um 50 Basispunkte. Dafür sprechen weniger die in dieser Woche veröffentlichten Inflationsdaten, wohl aber neuerliche Schwächesignale vom Arbeitsmarkt. Am Freitag wurden dann wichtige Daten zur Konsumentenstimmung in den USA veröffentlicht. Die Verbraucherstimmung hat sich im September stärker als erwartet eingetrübt. Joanne Hsu, die für die Verbraucherumfragen zuständig ist, verwies darauf, dass die Wahrnehmung der aktuellen sowie der erwarteten persönlichen finanziellen Lage sich besonders bei Verbrauchern mit niedrigem bis mittlerem Einkommen verschlechtert hatte. Die Verbraucher sehen laut Hsu weiter einige Anfälligkeiten in der Wirtschaft, mit steigenden Risiken für die Geschäftslage, die Arbeitsmärkte und die Inflation. Die Inflationserwartungen der Konsumenten auf Sicht von fünf Jahren legten in der Umfrage, wohl auch wegen der erwarteten Zoll-Auswirkungen deutlich zu.
