Wall Street erholt sich von den Verlusten
n-tv
Nach den kräftigen Verlusten vom Vortag ist die Wall Street wieder zuversichtlicher. Analysten gehen davon aus, dass sich die Krise um den chinesischen Immobilienkonzern Evergrande doch nicht als "Lehman-Moment" entpuppt. Mit Spannung wird der Fed-Entscheid erwartet.
Nach dem stärksten Ein-Tages-Rückschlag der Wall Street seit vier Monaten war am heutigen Dienstag eine Stabilisierung angesagt. Der Dow-Jones-Index und der S&P-500 sanken um je 0,1 Prozent, während der Nasdaq-Composite um 0,2 Prozent zulegte. Dabei wurden 1924 (Montag: 532) Kursgewinner und 1361 (2798) -verlierer gesehen. Unverändert schlossen 124 (107) Titel.
Getrieben worden waren die Verkäufe am Montag von der Krise um den chinesischen Immobilienkonzern Evergrande, der in Zahlungsschwierigkeiten geraten ist. Chefmarktstratege Marko Kolanovic von JP Morgan sprach von einer "Überreaktion" und von technisch getriebenen Verkäufen in einem Umfeld geringer Liquidität. Kolanovic erwartet auch deshalb eine Erholung, weil die Delta-Variante des Coronavirus auf dem Rückzug sei. Zudem geht er davon aus, dass die Unternehmen im dritten Quartal die Erwartungen übertreffen dürften. Derweil hoben Analysten an der Wall Street hervor, dass China Evergrande keine zweite Lehman sei. Die Lehman-Pleite war 2008 eine Ursache der Finanzkrise in den USA.
Gesundheitsminister Lauterbach spricht von einem "explosionsartigen" Anstieg: Die Zahl der Pflegebedürftigen hat im vergangenen Jahr um über 360.000 zugenommen. Das ist deutlich mehr als das erwartete Plus von 50.000. Überraschend sei dies trotzdem nicht, erklärt der Gesundheitsökonom Jürgen Wasem im Gespräch mit ntv.de.
In den Chefetagen der deutschen Unternehmen kühlt sich die Zuversicht beim Blick auf die Konjunktur wieder etwas ab. Die Firmen beurteilten ihre Lage wieder etwas trüber als zuletzt. Neue Bestellungen gehen weiter nur zögerlich ein. Dennoch sehen die Experten die Erholung intakt - nur eben sehr verhalten.