
Wahlkampf in Potsdam wird schärfer
n-tv
In rund eineinhalb Wochen stehen sich die parteilose Kandidatin Aubel und SPD-Kandidat Fischer bei der Stichwahl in Potsdam gegenüber. Inzwischen wird mit harten Bandagen gekämpft.
Potsdam (dpa/bb) - Wenige Tage vor der Stichwahl in Potsdam für das Oberbürgermeisteramt nimmt der Wahlkampf an Schärfe zu. Die Linke verzichtete auf eine Wahlempfehlung und begründete dies mit einem Bürgerbrief der SPD Potsdam, in dem die früheren SPD-Oberbürgermeister Matthias Platzeck und Jann Jakobs für Kandidat Severin Fischer werben und vor der parteilosen Kandidatin Noosha Aubel warnen, die von den Grünen, Die Andere und Volt unterstützt wird.
Die Linke erklärte, es habe mit Severin Fischer zwar ein konstruktives Gespräch gegeben. Der Aufruf der SPD habe aber eine Empfehlung unmöglich gemacht. "Mit ihren Äußerungen versucht die SPD, mit der Kulturkampfrhetorik, Klimaschutz sei ein "Elitenprojekt", Stimmen zu gewinnen", heißt es in der Erklärung. "Das weisen wir entschieden zurück." Mehrere Medien berichteten zuvor darüber.
Die Ex-OBs warnen vor "grünen Experimenten". "Auf der einen Seite steht mit Severin Fischer ein Kandidat, der pragmatische Politik gestalten will und kann. Er setzt auf Ausgleich statt Spaltung", schreiben sie. "Auf der anderen Seite steht die Kandidatin von Bündnis 90/Die Grünen und einer extrem Grünen Wählergruppe." Ihre Politik wäre dadurch zwangsläufig stark von einzelnen Klientelinteressen geprägt. "Grüne Experimente" wie eine autofreie Stadt oder hunderte Euro für einen Stellplatz seien sozial ungerecht, heißt es. Aubel wirbt allerdings nicht für eine autofreie, sondern autoarme Innenstadt.
