Wahlkampf-Endspurt: FDP hält sich mehrere Türen offen
DW
Sie wollen mitregieren nach der Ära Merkel. Und ihre Chancen stehen gut. Denn egal, welche Partei den Kanzler stellt, sie könnte auf die Freien Demokraten angewiesen sein. Entsprechend selbstbewusst gibt sich die FDP.
"Unser Staat funktioniert oft nicht. So wie es ist, darf es nicht bleiben." Dieser Befund steht im Wahlaufruf der Freien Demokraten (FDP), der eine Woche vor der Bundestagswahl am 26. September auf einem Sonderparteitag in Berlin beschlossen wurde. Spitzenkandidat Christian Lindner, zugleich Parteivorsitzender und Fraktionschef im Bundestag, betont seit Monaten seinen Willen, Teil der künftigen Bundesregierung zu werden. Einer Regierung, die wahrscheinlich aus drei Parteien bestehen wird.
Aktuellen Wahlumfragen zufolge dürfte die künftige Regierung von den Sozialdemokraten (SPD) oder den Christdemokraten (CDU) angeführt werden. Deren Kanzlerkandidaten Olaf Scholz und Armin Laschet spekulieren mehr oder weniger offen darauf, die Liberalen im Bedarfsfall auf ihre Seite ziehen zu können. Je nach Wahlausgang könnte die SPD dann Teil einer sogenannten Ampel-Koalition mit SPD und Grünen werden oder eines "Jamaika-Bündnisses" mit der CDU, ihrer bayrischen Schwesterpartei CSU und Grünen. Beides ist für die FDP verlockend und riskante zugleich .