
Wagner-Chef sieht russische Armee auf dem Rückzug
n-tv
Der Chef der Wagner-Söldner beklagt, die russische Armee habe im Süden und dem Osten der Ukraine den Rückzug angetreten. Erstmals widerspricht Prigoschin damit direkt einer Erfolgsmeldung Putins. Der hatte behauptet, Kiews Gegenoffensive sei in eine Flaute geraten.
Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner hat Russland in drastischen Worten vorgeworfen, Truppen angesichts der ukrainischen Gegenoffensive aus dem Süden und dem Osten der Ukraine zurückzuziehen. "Auf dem Schlachtfeld (...) zieht sich die russische Armee an den Fronten von Saporischschja und Cherson zurück", sagte Jewgeni Prigoschin in Online-Netzwerken. "Die Streitkräfte der Ukraine drängen die russische Armee zurück."
"Wir waschen uns in Blut. Niemand bringt Verstärkung. Was sie uns erzählen, ist eine bittere Täuschung", sagte Prigoschin weiter und widersprach dabei direkt den Aussagen des russischen Präsidenten Wladimir Putin, der von "katastrophalen" Verlusten beim Gegner und einer Flaute bei der Gegenoffensive der ukrainischen Seite gesprochen hatte. Der Kreml hatte im vergangenen Jahr die Regionen Cherson und Saporischschja im Süden der Ukraine für annektiert erklärt, räumt aber ein, keine volle Kontrolle über sie zu haben.
Weder die Ukraine noch das Verteidigungsministerium in Moskau kommentierte Prigoschins Behauptungen. Allerdings sagte auch die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar im ukrainischen Fernsehen, Kiews Streitkräfte rückten im Süden weiter vor. Russische Militärblogger meldeten, den ukrainischen Streitkräften sei im Süden bei Robotyne ein erster Durchbruch gelungen. Russischen Telegram-Kanälen zufolge sollen die ukrainischen Offensivkräfte auf gepanzerten NATO-Fahrzeugen "durch unsere Schützengräben gebrochen" sein. Dabei soll auch der US-amerikanische Bradley-Panzer beteiligt gewesen sein. Noch lassen sich die Aussagen nicht verifizieren.
