
Vor Treffen muslimischer Verbände: Ditib verärgert
n-tv
Nordrhein-Westfalens Staatskanzlei holt zum Wochenauftakt Vertreter muslimischer Verbände an einen Tisch, um die Bedeutung des gesellschaftlichen Zusammenhalts in Zeiten des Terrors in Israel zu besprechen. Fast wäre einer der eingeladenen Verbände nicht gekommen.
Düsseldorf (dpa/lnw) - Vor einem Treffen muslimischer Verbände mit der NRW-Staatskanzlei über das Thema Terror in Israel hat einer der Verbände, die Ditib, ihr Befremden über die Art und Weise der Kommunikation der Landesregierung geäußert. Die Einladung für diesen Montag sei medial instrumentalisiert worden, heißt es in einem am Sonntag publizierten offenen Brief der Islamischen Religionsgemeinschaft Ditib NRW an Staatskanzlei-Chef Nathanael Liminski (CDU). Die Ditib zeigte sich verärgert über die Wortwahl der Einladung und darüber, dass diese Wortwahl in den Medien aufgetaucht und thematisiert wurde.
In der Einladung werde "eine klare und unmissverständliche Distanzierung von den terroristischen Gräueltaten" gefordert und dazu aufgerufen, nicht zuzulassen, in Deutschland für Terror und Hass zu werben. Das suggeriere "eine Untat unseres Verbands", monieren die Ditib-Autoren. Mit dem Schreiben der Staatskanzlei werde der Eindruck erweckt, "dass die Islamischen Religionsgemeinschaften erst zu einer richtigen Positionierung ermahnt werden müssen" und es würden "Unwahrheiten angedeutet". "Wir - die muslimischen Verbände - sind Teil der Lösung, nicht des Problems - diese Botschaft ist zentral."
Den Angriff der Hamas auf Israel habe man "aufs Schärfste" verurteilt und tue dies weiterhin, schreibt der Ditib-Landesverband. Entgegen der Wahrnehmung der Staatskanzlei haben die muslimischen Verbände den Terror "deutlich adressiert". Man habe intern diskutiert, ob man überhaupt noch kommen solle zu dem Treffen mit der Regierung, sich dann aber doch dafür entschieden. "Wir hoffen auf einen konstruktiven Austausch."
