
Vor dem Start der Grenzkontrollen: Sorgen um Auswirkungen
n-tv
Ab Montag soll es an den Landgrenzen in NRW vorübergehend Grenzkontrollen geben. Grenzregionen mit vielen Pendlern aber etwa auch Spediteure befürchten negative Auswirkungen.
Herzogenrath/Düsseldorf (dpa/lnw) - Die ab Montag beginnenden Grenzkontrollen zu Belgien und den Niederlanden rufen in der Grenzregion von Nordrhein-Westfalen Besorgnis hervor. "Wir sind besorgt, dass Grenzkontrollen den Charakter unserer Region verändern könnten", sagte ein Sprecher der Stadt Herzogenrath der Deutschen Presse-Agentur. "Es besteht die Gefahr, dass sie eine Belastung für die vielen tausend Bürgerinnen und Bürger beider Länder darstellen und sich auch wirtschaftlich negativ auswirken."
In Herzogenrath verläuft die deutsch-niederländische Grenze mitten durch die Stadt. "Viele Menschen aus beiden Städten leben und arbeiten tagtäglich auf der jeweiligen anderen Seite der Grenze oder erledigen grenzüberschreitend Besorgungen", so der Sprecher. Die Grenze sei an vielen Stellen nicht sichtbar und fließend. Die Stadt wolle alte Grenzhäuschen und -mauern nicht reaktiviert sehen. "Anstatt die Binnengrenzen der EU wieder aufleben zu lassen, sollten Lösungen für den Schutz der EU-Außengrenzen gefunden werden. Was an den Außengrenzen nicht gelingt, kann im Innern kaum nachgeholt werden."
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat angeordnet, dass es ab Montag an allen deutschen Landgrenzen Grenzkontrollen geben soll, um die Zahl unerlaubter Einreisen stärker einzudämmen. Die zusätzlichen Kontrollen sollen zunächst sechs Monate andauern. Das betrifft Frankreich, Dänemark, Belgien, die Niederlande und Luxemburg. An den Grenzen zu Österreich, Polen, Tschechien und der Schweiz gibt es solche Kontrollen bereits. Sie sind im Schengen-Raum eigentlich nicht vorgesehen.
