Von Armenien bis Venezuela: Russlands Freunde
DW
Der russische Angriff auf die Ukraine dürfte auch bei den Verbündeten Moskaus für Unbehagen sorgen. Welche Länder könnten trotz der Militäraktion gegen die Ukraine weiterhin zu Moskau halten und warum?
Belarus gehört seit 1990 zu den treuesten Verbündeten Russlands. Nach den Präsidentschaftswahlen im August 2020 ist es noch näher an Moskau herangerückt und hat sich vom Nachbarland Ukraine abgewandt, wohin viele belarussische Regimekritiker geflüchtet sind. Im Konflikt mit der Ukraine steht es weiter an der Seite Moskaus.
Russland ist der wichtigste Handelspartner für Belarus. Moskau ist nicht nur Hauptlieferant für Rohöl und Gas. Es ist mit Belarus auch durch die 2015 gegründete Eurasische Wirtschaftsunion sowie durch das von Russland angeführte Militärbündnis Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit
verbunden, der auch Armenien, Kasachstan und Kirgisistan angehören.
Für Putin ist Kasachstan "einer der am nächsten stehenden strategischen Verbündeten und Partner Russlands". Dies erklärte er im Oktober 2015 bei einem Treffen mit der von ihm gegründeten russischen Jugendbewegung "Naschi". Die Verbundenheit mit Kasachstan zeigte sich bei den jüngsten Unruhen zu Beginn dieses Jahres in Almaty. Um den kasachischen Präsidenten Kassim-Schomart Tokajew zu unterstützen, schickte Putin russische Truppen und Fallschirmjäger ins Land.
Bei der Anerkennung der "Volksrepubliken" versuchte Kasachstan allerdings neutral zu bleiben. Gegenüber der "Moscow Times" erklärte der kasachische Außenminister Mukhtar Tileuberdi: “Die Frage, ob Kasachstan die Volksrepubliken Luhansk und Donetsk anerkennt, steht nicht auf der Tagesordnung. Wir gehen von den Grundlagen des Völkerrechts und den Grundprinzipien der UN-Charta aus."