Vom Vogel zum Flugzeug: Wie die Natur Design inspiriert
DW
Pflanzen und Tiere haben sich im Laufe von Milliarden von Jahren an alle möglichen rauen Umgebungen angepasst. Forschende suchen bei ihnen immer öfter nachhaltige Lösungen für knifflige Technikprobleme.
Die Natur hat einige der größten Erfindungen der Welt beeinflusst. Flugzeuge ahmen einen Vogel im Flug nach. Die Idee für den Klettverschluss entstand, als ihr Erfinder nach einem Spaziergang Kletten aus dem Fell seines Hundes entfernte. Und Mücken verdanken wir Mikronadeln, die den Schmerz von Injektionen minimieren.
Auf der Suche nach nachhaltigen Lösungen für knifflige technische Herausforderungen überlassen Designer zunehmend der Natur und ihrer Fantasie die Führung. Der Bereich der Biomimetik, auch Biomimikry genannt, lässt sich von den Strukturen und biologischen Prozessen in der Natur inspirieren.
"Allen Mensch gemeinsam ist die Vorstellungskraft", sagt Robert Blasiak, Forscher am Stockholm Resilience Center, das sich mit der Frage beschäftigt, wie sich die Gesellschaft sich wieder mehr mit der Natur verbinden kann. "Und ich denke, die Biomimetik ist ein Bereich, in dem Träumen gefragt ist, damit das Ganze funktioniert."
Ein klassisches Beispiel für Biomimetik ist der japanische Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen, der 1964 eingeführt wurde. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 320 Kilometern pro Stunde hat das Hochgeschwindigkeitszugnetz den Massentransport in Japan revolutioniert und eine saubere Alternative zum privaten Auto geschaffen.
Frühere Konstruktionen waren nicht so schlank und aerodynamisch wie die heutigen, was zu Vibrationen und Lärm während der Fahrt führte - vor allem, wenn der Zug durch Tunnel schoss und einen Überschallknall auslöste.