
Virologe Fickenscher sieht angemessenen Corona-Kurs in SH
n-tv
Fällt nach der Isolationspflicht für Corona-Infizierte auch bald die Maskenpflicht in Bus und Bahn? Noch ist dafür keine Einigung der Länder in Sicht. Für den Kieler Virologen Fickenscher wäre das aber folgerichtig.
Kiel (dpa/lno) - Bei Corona-Schutzmaßnahmen fährt Schleswig-Holstein nach Ansicht des Virologen Helmut Fickenscher einen gut vertretbaren Öffnungskurs. "Wesentlich ist der Übergang in die Normalität, da die außerordentliche Gefährdung durch schwere Erkrankung und Tod bei Sars-CoV-2 unter anderem aufgrund der hohen Impf- und Genesenen-Raten nicht mehr besteht", sagte der Leiter des Instituts für Infektionsmedizin der Universität Kiel der Deutschen Presse-Agentur gut zwei Wochen nach Auslaufen der Isolationspflicht für Infizierte.
Wesentlich bleibe aber auch der Grundsatz, dass akut und symptomatisch an Atemwegserregern erkrankte Personen nicht am Arbeitsplatz und im öffentlichen Leben erscheinen sollen. "Damit wird sehr effizient die weitere Übertragung reduziert."
Nach einem sehr starken Rückgang der Fallzahlen nehmen diese Fickenscher zufolge aktuell wieder deutlich zu. "Aber das geschieht noch auf niedrigem Niveau und nur im Rahmen einer ausgeprägten Erkältungswelle, an der das Influenzavirus bereits wesentlich stärker beteiligt ist als Sars-CoV-2." Mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 200 Fällen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen liegt der Norden derzeit in Deutschland im Mittelfeld und etwas über dem Bundesschnitt.
