Villeneuve: Hamilton distanziert sich von "schlechtem Verlierer" Wolff
RTL
Formel-1-Psychologe Jacques Villeneuve erklärt uns, was im Kopf von Lewis Hamilton vorgeht und was dessen Schweigen bedeutet.
Das Schweigen des Lewis Hamilton – es ist das Thema der Formel-1-Winterpause, womöglich auch nur ein "Winterloch". Aber: Je länger der entthronte Regent keine Signale bezüglich seiner Zukunft in der Königsklasse sendet, desto mehr Spekulationen und Interpretationen schießen ins Kraut. Jüngstes Beispiel: Jacques Villeneuve, der sich als Küchen-Psychologe betätigt und uns erklärt, was im Kopf von Sir Lewis vorgeht.
"Ich interpretiere sein Schweigen als einen Weg, um sich von Toto Wolff zu distanzieren", sagte Villeneuve der "Gazzetta dello Sport". Der Mercedes-Teamchef habe sich mit seinen Funksprüche an Rennleiter Michael Masi während des dramatischen Saisonfinales von Abu Dhabi als schlechter Verlierer erwiesen.
"Man kann mit Stil verlieren, stattdessen benahm sich Toto wie jemand, der Monopoly spielt und alles umwirft, weil er verliert", so der Kanadier. "Für mich hat er sein Image beschädigt und Hamilton ist empfindlich bei diesem Thema, denn er denkt an seine Zukunft in Amerika, vielleicht in Hollywood."
Britische Medien hatten zuletzt berichtet, dass Hamilton in ein Filmprojekt mit Hollywood-Star Brad Pitt involviert sei.
Laut Villeneuve werde Hamilton ganz genau abwägen, ob es sich lohne, noch einmal in den Silberpfeil zu steigen, um Rekord-Titel Nummer 8 anzugreifen. "Es hängt davon ab, wie gut der neue Mercedes ist, ob es einfach sein wird zu gewinnen oder nicht." Sollte es kompliziert werden, könnte der Brite den Rennoverall an den Nagel hängen, glaubt der Weltmeister von 1997.
Hamilton sei auch "ein bisschen müde", diagnostizierte Villeneuve. "Er hatte ruhige Jahre nach Nico Rosbergs Rücktritt und er will sicher nicht noch ein Jahr wie das letzte erleben. Er dachte, er könne einfach Rekorde brechen und das war nicht der Fall. Und dann, wenn man den Titel so verliert - es ist, als habe man einen Diamanten in Händen, der einem weggenommen wird. Es schmerzt viel mehr, als wenn Verstappen das ganze Rennen geführt hätte." (mar)