
Viele Maisfelder - doch eine andere Pflanze hätte Vorteile
n-tv
In Bayern wird viel Mais angebaut - unter anderem für den Betrieb von Biogasanlagen. Die Pflanze Silphie könnte für Abwechslung sorgen. Doch es gibt nicht nur Vorteile.
Bayreuth (dpa/lby) - Sie kommt besser mit Trockenheit klar, liefert mehr Biomasse und schont die Umwelt: Die Pflanze Silphie eignet sich in vielerlei Hinsicht als vorteilhafte Alternative zum Mais, um daraus Energie zu gewinnen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Uni Bayreuth. Denn bisher setzen Betreiber von Biogasanlagen im Freistaat vor allem auf Silomais - der großflächige Anbau ist allerdings umstritten, viele Naturschützer beklagen eine Monokultur, die Insekten und Umwelt schade.
Die Silphie blieb gerade in "moderaten" Trockenphasen vergleichsweise stabil, wie die mehrjährige Vergleichsstudie in Bayreuth zeigte. "Generell ermöglicht es das tiefe Wurzelsystem der Silphie, auch in tieferen Bodenschichten Wasser und Nährstoffe zu erschließen. Zudem fördert sie die Aktivität von Bodenmikroorganismen, was langfristig zur Verbesserung der Bodenqualität beiträgt", sagte Johanna Pausch, Professorin des Lehrstuhls für Agrarökologie. Damit könne die Silphie auch im Klimawandel mit zunehmender Trockenheit eine verlässliche Energiepflanze sein.
Und: Ab dem zweiten Jahr produziere die Silphie sogar mehr Biomasse als Mais, sagte Anna Hollweg, Erstautorin der Studie. "Besonders bemerkenswert ist die Fähigkeit der Silphie, Stickstoff effizient aus dem Boden aufzunehmen", dadurch könne die Auswaschung von Nitrat ins Grundwasser drastisch reduziert werden. Im dritten und vierten Experimentjahr lag die Nitratauswaschung bei der Silphie-Anpflanzung demnach um bis zu 99 % niedriger als beim Mais.
