"Viele können sich Weihnachten nicht mehr leisten"
n-tv
Der "heiße Herbst" ist ausgeblieben - dennoch ist der Chef des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes unzufrieden mit den Entlastungspaketen der Bundesregierung. Zu Weihnachten diagnostiziert Ulrich Schneider einen Armutsrekord.
Der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes hat kurz vor Weihnachten eine düstere Bilanz der sozialen Lage in Deutschland gezogen. "Es wird natürlich für einige ein besonders bitteres Fest, weil hier nicht nur ein Krieg tobt in Europa, sondern weil sich viele Weihnachten schlechterdings nicht mehr leisten können", sagte Ulrich Schneider im "Frühstart" von ntv. Die explodierenden Lebenshaltungskosten würden viele Menschen an den Rand und sogar darüber hinaus bringen. "Die Lage ist wirklich nicht so gut, als dass wir jetzt ein frohes Weihnachten feiern könnten."
Schneider zeigte sich erschrocken von neuen Forsa-Umfragezahlen, wonach ein Drittel der Bevölkerung weniger für Weihnachtsgeschenke ausgibt als im Vorjahr. "Das ist jeder Dritte unter uns, der nicht mehr den Lebensstandard halten kann wie sonst." Es gebe 13,8 Millionen Menschen in Armut, die bereits im Vorjahr so gut wie nichts für Geschenke hätten ausgeben können. "Wir haben, und das müssen wir einfach zur Kenntnis nehmen, an diesem Weihnachtsfest einen traurigen Rekord an Armut."
Der Chef des Wohlfahrtsverbandes kritisierte die Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung als sozial unausgewogen. Die Ampelkoalition habe sehr viel Geld ausgegeben, allerdings hätten diejenigen am wenigsten bekommen, die am meisten auf Hilfen angewiesen seien. Empfänger der Grundsicherung hätten lediglich eine Einmalzahlung von 200 Euro bekommen. "Das ist nicht die Entlastung, die sie brauchen." Diese Menschen seien stattdessen noch tiefer in die Armut gerauscht.
Benediktbeuern (dpa/lby) - Spezialeinsatzkräfte der Polizei haben am Montag in Benediktbeuern im Landkreis Bad-Tölz-Wolfratshausen einen 34 -jährigen Mann in seiner Wohnung festgenommen. Der Polizeistation Kochel am See sei am Mittag "eine Bedrohungslage aufgrund einer psychischen Ausnahmesituation" des Mannes bekannt geworden, teilte die Polizei mit. Wegen konkreter Anhaltspunkte für Eigen- und Fremdgefährdung rückte ein großes Polizeiaufgebot samt Spezialeinsatzkommando (SEK) und Verhandlungsgruppe an. Nachbargebäude wurden geräumt. Der Betroffene wurde am Nachmittag widerstandslos in Gewahrsam genommen. Verletzt wurde niemand, wie die Polizei mitteilte. Nähere Angaben wollte sie nicht machen.
Coesfeld (dpa/lnw) - Jahrelang hatte der Mann keinen Führerschein, am Montag sollte er die Fahrerlaubnis zurückbekommen. Aus lauter Freude genehmigte sich der 30-Jährige am vergangenen Samstag daraufhin ein paar alkoholische Getränke, wie die Polizei mitteilte. Feiern wollte der Coesfelder damit die Post, die er zuvor von der Straßenverkehrsbehörde bekommen hatte. Das tat er - aber am Steuer eines Fahrzeugs ohne Zulassung und mit unsicherer Fahrweise, wie die Polizei am Montag mitteilte. Daraufhin stoppte ihn die Besatzung eines Streifenwagens. Den Führerschein gab es nicht zurück und die Beamten leiteten ein Verfahren gegen den 30-Jährigen ein. Bei der Aufnahme der Personalien war er auch noch unkooperativ, sodass die Handschellen klickten.
Dresden (dpa/sn) - Team Zastrow - die Partei des früheren sächsischen FDP-Chefs Holger Zastrow - will sich als politischer Player in ganz Sachsen etablieren. Nach dem "spektakulären Ergebnis" bei der Stadtratswahl in Dresden wolle man weitermachen, sagte Zastrow am Montag. "Wir wollen das Projekt ausrollen. Aus dem Dresdner Projekt soll eine waschechte Partei werden." In den vergangenen Wochen habe man bereits still und heimlich eine Partei gegründet und formell die Zulassung erhalten. "Ich möchte gern in Sachsen eine freiheitliche Partei in der Mitte der Gesellschaft etablieren."
Tapfheim (dpa/lby) - Nach Worten von Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) ist immer noch nicht abzuschätzen, wie hoch die durch das Hochwasser verursachten Schäden für die Landwirtschaft sind. Noch immer sei das Wasser noch nicht komplett abgelaufen, sagte sie beim Besuch eines betroffenen Hofs in Tapfheim (Landkreis Donau-Ries) am Montag. Nicht nur Grünland, sondern auch Ackerland sei teils massiv überflutet worden. Zum Teil seien auch Schadstoffe auf die Flächen gelangt. Die Situation sei immer noch kritisch.