Vermeintlicher Kater entpuppt sich als Schlaganfall
RTL
Die Fünffachmutter hat plötzlich starke Kopfschmerzen und kann ihre linke Körperhälfte nicht mehr bewegen. Laut der Ärzte ein Kater - eine enorme Fehldiagnose.
Helen Mullis (41) arbeitet an einem Sommertag im August bist tief in die Nacht auf einer Veranstaltung. Schon währenddessen bemerkt sie laut "Jampress" ein Taubheitsgefühl in ihrem linken Arm, am nächsten Tag plagen sie Kopfschmerzen – im Krankenhaus wird ihr gesagt, sie habe nur einen Kater. Ein fataler Irrtum.
Alles beginnt während Helens Nachtschicht auf einer Veranstaltung mit einem Taubheitsgefühl im Arm, am nächsten Tag kommen neue, besorgniserregende Symptome hinzu: "Es machte mir Angst, weil ich die Kontrolle über meinen Arm und meine Hand verlor und dazu die starken Kopfschmerzen. Es war unerträglich", erzählt die 41-Jährige. Sie entscheidet sich, den Notruf zu wählen, doch die Ferndiagnose ist ernüchternd: Sie habe vermutlich einen Migräneanfall und solle starke Schmerzmittel nehmen. Da es ihr immer schlechter geht, wird sie am Abend vom Krankenwagen abgeholt: "Ich wusste, dass etwas nicht stimmte. Aber man sagte mir, dass ich mich betrunken verhielt und offensichtlich nur verkatert war. Ich war am Abend zuvor ja bei der Arbeit und habe nur wenig getrunken. Ich war in keinster Weise betrunken. Mit wurde gesagt ich bräuchte nur Ruhe und Rehydrierung."
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Am nächsten Tag entschließt sie sich erneut dazu, sich ins Krankenhaus einliefern zu lassen, da ihre Schmerzen nicht nachlassen. Plötzlich ist die Diagnose eine völlig andere: Schlaganfall und Notoperation. "Ich war sehr verwirrt, weil ich nicht einmal wusste, was ein Schlaganfall ist. Sie mussten mich notoperieren und einen Teil meines Schädels entfernen, weil der Druck auf mein Gehirn zu groß war", erzählt die Engländerin aus Nottingham.
Nach der Operation verbringt Helen drei Monate im Krankenhaus, um sich von den Folgen ihres Schlaganfalls zu erholen. Sie erlangt ihre Fähigkeit zu sprechen zurück, wird zunächst über eine Sonde ernährt bis sie wieder normal essen kann und erhält Physio- und Ergotherapie. Besonders hart ist es für die Fünffachmutter, ihre Kinder aufgrund der Corona-Regeln nicht wirklich sehen zu können: "Das Schlimmste war, als meine Schwester meine Kinder zu mir brachte, aber sie durften mich nur durch das Fenster sehen. Wir weinten alle und durften uns nicht einmal umarmen. Danach war ich ein emotionales Wrack."
Im November 2020 darf sie dann endlich nach Hause. Die Konsequenzen ihres Schlaganfalls merkt sie bis heute: "Ich bin immer noch auf der linken Seite gelähmt, aber mein linkes Bein ist beweglicher geworden, sodass ich jetzt mit einer Gehhilfe laufen kann. Ich habe teilweise die Sehkraft auf meinem linken Auge verloren und mein linker Arm ist immer noch nicht in Ordnung." Doch die 41-Jährige blickt zuversichtlich in die Zukunft und freut sich vor allem auf jede gemeinsame Zeit mit ihrer Familie. (jos)