
Verkehrsexperten fürchten Preisexplosion bei Bahntickets
n-tv
Eine Eigenkapitalerhöhung bei der Deutschen Bahn könnte für einen drastischen Anstieg bei der Schienenmaut sorgen. Die Gewerkschaft EVG rechnet für den Herbst mit wütenden Bahnkunden. Auch für den Schienengüterverkehr sieht es düster aus, weil die Bundesregierung nicht gegensteuert.
Nach den Haushaltsberatungen könnten deutliche Preissteigerungen für Bahnkunden anstehen. Hintergrund ist, dass die sogenannte Trassenpreisförderung des Bundes nicht erhöht wird, obwohl die Trassenpreise stark steigen sollen. Martin Burkert, Vorsitzender der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), sprach von einem großen Fehler. Schon ab Herbst sei mit stark erhöhten Ticketpreisen und einem geringeren Angebot im Fernverkehr zu rechnen, sagte er. "Die Auswirkungen auf den Schienengüterverkehr drohen auch dramatisch zu werden. Das alles sorgt für Unsicherheit bei den Beschäftigten und der Industrie und wird Wut bei den Bahnkunden auslösen."
Burkert - stellvertretender Aufsichtsratschef der Bahn - sagte, er habe den Vorstand der Deutschen Bahn aufgefordert, jetzt schnell im Aufsichtsrat die notwendigen Maßnahmen vorzulegen, um mit dieser Situation umzugehen. Die Grünen-Haushälterin Paula Piechotta sagte, der Bundesregierung habe die parlamentarische Kraft für eine spürbare Trassenpreisförderung bei der Schiene gefehlt. Die Koalition provoziere spürbare Preissteigerungen für Bahnfahrer und Unternehmen, die ihre Güter auf der Schiene transportieren.
