
Verband wehrt sich gegen Kritik am Gastgewerbe
n-tv
Nürnberg/Kiel (dpa/lno) - Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) hat auf Gewerkschaftskritik an der Branche reagiert. "In Schleswig-Holstein werden in fast jedem Bereich bereits Löhne weit über Tarif an die Mitarbeiter ausgezahlt", sagte Dehoga-Hauptgeschäftsführer Stefan Scholtis am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Es gebe einen eigenen Lohn- und Gehaltstarifvertrag, in dem die Einstiegslöhne über dem gesetzlichen Mindestlohn lägen.
Die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) hatte zuvor den Personalmangel auch auf das schlechte Image der Branche bei Beschäftigten zurückgeführt. "Ursache sind niedrige Löhne, unbezahlte Überstunden, keine verlässlichen Arbeitszeiten, schlechte Ausbildungsqualität, Flucht aus Tarifverträgen", urteilte die Gewerkschaft. "Derzeit sind nur rund ein Drittel der Unternehmen tarifgebunden und zahlen dann meist nur den gesetzlichen Mindestlohn", sagte ein Sprecher.
Scholtis wies diese Darstellung im Fall Schleswig-Holsteins zurück. "Es gibt keine Flucht aus Tarifverträgen, im Gegenteil, wir gewinnen Betriebe als Mitglieder hinzu, sodass bei diesen sogar die Anwendung der Tarifverträge steigt." Dem Verband sei an einer konstruktiven Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft gelegen, er lehne "ideologische Grabenkämpfe mit fragwürdigen Behauptungen" ab.
