
Vater und Tochter sind dankbar für Spenderherzen
n-tv
Wenn das Herz versagt, dann bleibt oftmals nur noch die Hoffnung auf ein Spenderherz. Doch die Wartelisten für Spenderorgane sind lang und die Bereitschaft zur Spende sinkt. In Deutschland stehen fast 9000 Menschen darauf. Doch zwei Betroffene aus derselben Familie haben Glück.
"Er ist immer bei mir", sagt Peter Fricke über den unbekannten Spender, dessen Herz seit mehr als 30 Jahren in seiner Brust schlägt. "Vielleicht steht er gerade hinter mir und stößt mich an, wenn ich irgendwelchen Mist erzähle." Ob der Spender ein Mann oder eine Frau war, habe ihn nie interessiert. "Was zählt ist, dass er etwas Tolles gemacht hat. Ich bin ihm unendlich dankbar für 32 geschenkte Lebensjahre." Peter Fricke sitzt im Garten seines Hauses in Bockenem rund 70 Kilometer südlich von Hannover. An diesem Spätsommertag erinnert er sich an den 27. Dezember 1990, bis heute feiert er diesen Tag als seinen zweiten Geburtstag.
Der 35-jährige Vater von drei kleinen Töchtern liegt Ende 1990 im Vinzenz-Krankenhaus in Hannover und wartet seit Monaten auf ein Spenderorgan. "Am Morgen nach Weihnachten kam die Schwester rein und sagte, Herr Fricke, es geht los. Die haben ein Herz für Sie gefunden. Wir fahren jetzt in die Medizinische Hochschule." Als er nach der Operation aufwacht, sieht er als erstes weiße Laken. "Ich dachte, bist du jetzt im Himmel? Doch dann kam dieselbe Schwester um die Ecke, und da wusste ich, du hast es geschafft!"
Peter Fricke ist nicht der einzige in seiner Familie, der eine so schwere Zeit durchmachen muss. Auch seine Tochter Julia braucht als junge Erwachsene ein Spenderherz.
