US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi in Armenien eingetroffen
DW
Die USA zeigen im Kaukasus Gesicht. Vor dem Hintergrund der jüngsten Gefechte zwischen Armenien und Aserbaidschan traf die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses in Eriwan zu einem dreitägigen Besuch ein.
In einer schriftlichen Mitteilung bezeichnete Nancy Pelosi ihren Besuch als "kraftvolles Symbol dafür, dass die Vereinigten Staaten einem friedlichen, wohlhabenden und demokratischen Armenien sowie einer stabilen und sicheren Kaukasusregion verpflichtet sind".
Der armenische Parlamentspräsident Alen Simonyan hatte vor der Ankunft der US-Spitzenpolitikerin gesagt, Pelosis Visite werde eine "große Rolle dabei spielen, unsere Sicherheit zu garantieren". Pelosi wird begleitet von einer US-Delegation, zu ihr zählen der Abgeordnete Frank Pallone, der Vorsitzende des Energie- und Handelsausschusses des Repräsentantenhauses, sowie die Kongressabgeordneten Jackie Speier und Anna Eshoo.
Pelosi ist die ranghöchste Vertreterin der USA, die seit der Unabhängigkeit Armeniens im Jahr 1991 das Land besucht. Die 82-Jährige gehört der Demokratischen Partei von Präsident Joe Biden an und hat nach dem Präsidenten und Vizepräsidenten das dritthöchste Staatsamt der USA inne.
Bei heftigen Kämpfen zwischen Armenien und Aserbaidschan waren in den vergangenen Tagen mehr als 200 Menschen getötet worden. Beide Seiten machten sich gegenseitig für die Eskalation verantwortlich. Es handelte sich um die heftigsten Gefechte seit dem Krieg zwischen beiden Ländern im Jahr 2020.
Das autoritär geführte Aserbaidschan hatte den Angriff auf Armenien mit einer angeblich vorausgegangenen armenischen Provokation begründet. Viele Beobachter hingegen gehen davon aus, dass die autoritäre Führung der öl- und gasreichen Südkaukasus-Republik ausnutzte, dass Armeniens Schutzmacht Russland derzeit mit dem Krieg gegen die Ukraine stark beschäftigt ist.