
US-Notenbank trotzt Trump - keine Zinssenkung
n-tv
Auch wenn die Inflation moderat ist - die Fed lässt die Finger von den Zinssätzen. Damit widersetzt sie sich vehementen Forderungen aus dem Weißen Haus. Obendrein stutzt sie die Konjunkturerwartungen und hebt die Prognose für die Jahresteuerung an. Nichts davon dürfte Präsident Trump gefallen.
Die US-Notenbank Federal Reserve hält den Leitzins trotz der anhaltenden Kritik aus dem Weißen Haus hoch. Die unabhängigen Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell beließen ihn in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent. In diesem Bereich liegt er bereits seit Dezember - sehr zum Ärger von US-Präsident Donald Trump. Dieser überzog den Zentralbankchef kurz vor dem Zinsentscheid erneut mit Kritik und fordert niedrigere Zinsen. Er sinnierte sogar, ob er sich nicht selbst zum Chef der US-Notenbank ernennen sollte. Unlängst deutete Trump überdies nicht näher beschriebene Zwangsmaßnahmen an.
Die Forschungsdirektorin am Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW), Lena Dräger, sieht die Fed im Zentrum eines "hochsensiblen geldpolitischen Balanceakts": Die Zentralbank stehe unter dem Druck, einerseits glaubwürdig an ihrem Mandat der Preisstabilität festzuhalten und andererseits den Eindruck politischer Beeinflussbarkeit zu vermeiden.
