
US-Börsen leiden unter Shutdown und Handelsstreit
n-tv
Kursverluste der Finanzwerte bereiten der Erholung der Wall Street ein vorläufiges Ende. Dass die Verluste nicht noch höher ausfallen, liegt an ermutigenden Signalen aus der KI-Branche. Der Goldpreis klettert währenddessen auf einen neuen Rekordwert.
Der immer noch nicht beigelegte Haushaltsstreit in den USA und der anhaltende Shutdown haben die Stimmung an den US-Börsen am Donnerstag gedämpft. Daneben lastete der schwelende Handelskonflikt mit China auf den Kursen. Der Dow-Jones-Index schloss 0,7 Prozent niedriger bei 45.952 Punkten. Der S&P-500 sank um 0,6 Prozent. Der Nasdaq-Composite gab um 0,5 Prozent nach. Vor allem Kursverluste im Finanzsektor zogen die Indizes nach unten, nachdem die Regionalbanken Zions Bancorp und Western Alliance von Problemen mit Kreditnehmern berichtet hatten. Beide Aktien sackten um über 10 Prozent ab.
Im Haushaltsstreit und im Handelskonflikt der USA mit China gibt es kaum Hoffnung auf schnelle Lösungen. Eine bislang recht positiv verlaufene Berichtsperiode und Zeichen einer robusten Nachfrage nach KI-Produkten hielten die Stimmung derweil weiter hoch. Etwas Unterstützung bot zudem eine optimistische Einschätzung von US-Finanzminister Scott Bessent zum Handel mit Südkorea: Seoul und Washington stünden kurz davor, neue Bedingungen für ein Handelsabkommen zur Senkung der US-Zölle auf südkoreanische Produkte festzulegen, sagte der Minister.
Letztlich war es aber im Wesentlichen der Themenkomplex KI, der dem Markt half, die Verluste zu begrenzen. Am Vortag hatte ein optimistischer Ausblick des niederländischen Halbleitermaschinenbauers ASML die KI-Hoffnungen befeuert. Nun kamen positive Signale aus Taiwan. Denn das globale Chipschwergewicht Taiwan Semiconductor Manufacturing Co (TSMC) hat erneut seinen Ausblick angehoben und sprach von einer KI-Nachfrage, die oberhalb der Annahmen von vor drei Monaten liege. Ökonom Joseph Briggs von Goldman Sachs erwartet mit Blick auf den KI-Bereich generell, dass "die erwarteten Investitionsniveaus nachhaltig sind". Die Aktien von Nvidia gewannen 1,1 Prozent. Auch für Micron Technology (+5,5%) und Broadcom (+0,8%) ging es nach oben.
