US-Außenminister Blinken: USA unterstützen Ukraine
DW
US-Außenminister Antony Blinken ist auf Vermittlungstour, um die Ukrainekrise zu entschärfen. Er reist zu Gesprächen auch nach Deutschland. Die Haltung der USA hat er aber zunächst in Kiew deutlich gemacht.
US-Außenminister Antony Blinken hat zum Auftakt seines Besuchs in Kiew die Entschlossenheit seiner Regierung zur Unterstützung der Ukraine unterstrichen. Der Truppenaufmarsch Russlands an der gemeinsamen Grenze gebe Präsident Wladimir Putin die Möglichkeit, sehr schnell weitere aggressive Handlungen vorzunehmen, sagte Blinken am Mittwoch vor US-Diplomaten in der ukrainischen Hauptstadt. Er rief Putin auf, einen "friedlichen Weg" einzuschlagen. "Ich hoffe sehr, dass wir auf diplomatischen Pfaden bleiben, aber am Ende ist das die Entscheidung von Präsident Putin", sagte Blinken.
Präsident Joe Biden habe ihm - Blinken - mit auf den Weg gegeben, die Entschlossenheit der USA in dem Konflikt zu untermauern. Er hoffe, dass sein geplantes Treffen mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow am Freitag in Genf die diplomatischen Kanäle offenhalte, sagte Blinken.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dankte den USA für ihre "Hilfe in diesen schwierigen Zeiten". "Ich möchte Ihnen persönlich danken", ebenso wie US-Präsident Joe Biden und der US-Regierung, sagte Selenskyj an Blinken gerichtet.
Der US-Außenminister will am Donnerstag zunächst nach Berlin weiterreisen, um mit Bundeskanzler Olaf Scholz und Außenministerin Annalena Baerbock das weitere Vorgehen im Umgang mit Russland zu besprechen. Auch die Außenminister Frankreichs und Großbritanniens werden in Berlin erwartet. Bei seinem Gespräch mit Lawrow will Blinken nach US-Angaben darauf dringen, dass die russische Regierung umgehend Schritte zur Entspannung der Lage an der russisch-ukrainischen Grenze unternimmt. Russland habe bislang trotz aller diplomatischen Bemühungen das Gegenteil einer Deeskalation verfolgt. Putin könne jederzeit an jedem Ort gegen die Ukraine losschlagen. Die US-Regierung schätzt die Lage derzeit als "äußerst gefährlich" ein, hieß es vor Blinkens Abreise. Sie halte sich daher alle Möglichkeiten offen, sagte Regierungssprecherin Jen Psaki.
Die USA und die Nato werfen Russland seit Monaten vor, einen Überfall auf die Ukraine zu planen. Russland weist dies täglich zurück. "Wir betonen noch einmal: Russland wird niemanden angreifen", teilte Moskaus Botschaft in Washington mit. Russland wirft seinerseits den USA und ihren Verbündeten vor, selbst seit Jahren mit Waffen und Militärausbildern und Manövern die Ukraine militärisch aufzurüsten und damit die Konfrontation zu schüren.