US-Arbeitsmarkt setzt Zentralbanker unter Druck
n-tv
Angesichts der hohen Inflation macht es Wirtschaftsexperten derzeit Sorgen, dass der US-Arbeitsmarkt weiter stark performt. Denn genau das treibt die Lohnentwicklung und damit schlussendlich Preissteigerungen weiter an. Die Fed berücksichtigt dies bei Zinsentscheidungen.
Der US-Arbeitsmarkt hat sich im September unerwartet robust gezeigt. Vor allem der starke Beschäftigungsaufbau überraschte Experten. Die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft stieg um 336.000, wie das Arbeitsministerium mitteilte. Dies ist der stärkste Beschäftigungsaufbau seit Jahresbeginn. Ökonomen halten jetzt eine weitere Leitzinsanhebung durch die Notenbank Fed für wahrscheinlicher.
Experten hatten im Schnitt mit 170.000 neuen Stellen gerechnet. Vor allem im Freizeitbereich und in der Gastronomie wurden neue Arbeitsplätze geschaffen. Auch die Regierung schuf viele Stellen.
Die Arbeitslosenquote verharrte bei 3,8 Prozent, während Volkswirte einen leichten Rückgang erwartet hatten. Die Quote liegt seit Anfang 2022 unter der Marke von 4 Prozent.
Der Softwarekonzern SAP möchte umstrukturieren und macht seinen Mitarbeitern attraktive Angebote, um das Unternehmen zu verlassen. Die Programme schlagen anscheinend voll ein, denn Tausende interessieren sich einem Bericht zufolge für einen Abgang. Doch nicht für alle könnte der Wunsch in Erfüllung gehen.
Von Kreditnehmern ersehnt, von Sparern befürchtet: Die Euro-Währungshüter steuern nach einer Serie von Zinserhöhungen im Kampf gegen die Inflation auf eine erste Zinssenkung zu. Volkswirte und Analysten rechnen fest damit, dass der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) heute eine Verringerung der Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte beschließen wird.