
Urteile im Prozess um Silvesterkrawalle in Bonn erwartet
n-tv
In der Silvesternacht 2022/23 sollen in Bonn junge Menschen Einsatzkräfte attackiert haben. Eine wichtige Rolle habe in dem Fall ein Film gespielt, glauben die Ermittler. Nun werden Urteile erwartet.
Bonn (dpa/lnw) - Nach den schweren Krawallen in der Silvesternacht 2022/23 in Bonn mit Angriffen auf Polizei und Feuerwehr werden am Mittwoch (12.00 Uhr) vor einer Jugendkammer des Bonner Landgerichts Urteile gegen sieben Angeklagte erwartet. Ihnen werden gemeinschaftlicher schwerer Landfriedensbruch, tätliche Angriffe und Widerstand gegen Einsatzkräfte sowie versuchte gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Es handelt sich um zwei Jugendliche, vier Heranwachsende und einen Erwachsenen. Nach anfänglichem Zögern hatten alle Angeklagten im Prozess Geständnisse abgelegt.
In ihrem Plädoyer hatte die Staatsanwältin für fast alle Angeklagte Jugendstrafen zur Bewährung gefordert. Der erwachsene Angeklagte soll nach ihrer Forderung wegen Vorstrafen keine Bewährung bekommen. Von den Verteidigern forderten manche eine mildere Strafe.
In der damaligen Silvesternacht soll sich eine Gruppe per Messenger-Dienst zu gezielter Gewalt gegen die Polizei verabredet haben. Vorbild soll der Spielfilm "Athena" gewesen sein, der in einem sozialen Brennpunkt in Frankreich spielt. Laut Anklage vermummten sich damals Jugendliche mit Sturmhauben im Stadtteil Medinghoven, errichteten Barrikaden und entzündeten Feuer. Feuerwehr und Polizei seien gezielt mit Böllern, Raketen, Steinen und auch Getränkekisten angegriffen worden, so dass sie ihren Einsatz zunächst abbrechen mussten.
