Unterstützung der Ukraine: Ohne westliche Panzer aber mit Haubitzen
ProSieben
Bundeskanzler Scholz und Verteidigungsministerin Lambrecht wollen die Ukraine weiter unterstützen. Kampfpanzer westlicher Bauart wollten sie aber nicht zusagen. Zudem fordert Lambrecht die Aufklärung möglicher Kriegsverbrechen.
DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE:
Trotz immer lauter werdender Forderungen auch aus der eigenen Koalition wollen Bundeskanzler Olaf Scholz und Verteidigungsministerin Christine Lambrecht der Ukraine weiter keine Kampfpanzer westlicher Bauart überlassen. "Wir werden bei allem, was wir tun, keine Alleingänge machen", sagte Scholz im Deutschlandfunk. Der SPD-Politiker hob dabei die bereits geleistete Unterstützung hervor. Gerade die Waffen, die Deutschland zur Verfügung gestellt habe, hätten "den Unterschied gemacht und die Erfolge, die jetzigen Erfolge, die die Ukraine verzeichnet, auch ermöglicht", sagte Scholz. Deshalb mache es "Sinn, dass wir dort weitermachen".
Auch Lambrecht bekräftigte die deutsche Unterstützung für die Ukraine. "Wir machen alles möglich, was wir können: Wir liefern Waffen aus den Beständen der Bundeswehr, aus der Industrie und über den Ringtausch", sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Nach dem Fund von Hunderten Leichen in der ukrainischen Stadt Isjum forderte sie Aufklärung möglicher Kriegsverbrechen - "am besten von den Vereinten Nationen". Die UN sollten schnellstmöglich Zugang bekommen, damit Beweise gesichert werden könnten. "Die Verantwortlichen für Kriegsverbrechen müssen vor Gericht gestellt werden."
In Isjum wurden mehr als 440 Gräber mit Leichen gefunden. Die Menschen sollen ersten Erkenntnissen zufolge ums Leben gekommen sein, als Russland die Stadt Ende März heftig beschossen hatte. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warf Russland Folter vor. Nach seiner Darstellung wurden Menschen mit Drähten und Stromschlägen gequält.