
Unternehmen des Nobelpreisträgers Yunus übernommen?
n-tv
In den 1980er-Jahren öffnet Mohammed Yunus die Grameen Bank in Bangladesch und vergibt Mikrokredite. Dadurch hilft er Millionen Menschen aus der Armut. Vor ein paar Tagen übernehmen offenbar jedoch Unbekannte Teile der Bank. Hintergrund könnten politische Auseinandersetzungen sein.
Mehrere Firmen des Friedensnobelpreisträgers Mohammed Yunus aus Bangladesch sind nach Angaben des 83-Jährigen "gewaltsam" übernommen worden. Demzufolge sei eine Gruppe "Außenstehender" bereits am Montag in ein Gebäude eingedrungen, in dem mehrere seiner Unternehmen untergebracht seien. Die Gruppe habe Büros übernommen und Mitarbeiter ausgesperrt. "Einige Menschen kamen und übernahmen gewaltsam die Kontrolle", sagte der 83-Jährige, ohne nähere Angaben dazu zu machen.
"Wir stecken in großen Schwierigkeiten. Es ist eine große Katastrophe", fuhr Yunus fort. "Sie versuchen, die Unternehmen nach ihren Regeln zu führen." Die Polizei habe "keine Probleme" gesehen und weigere sich, ein Strafverfahren einzuleiten, sagte Yunus. Bereits am 8. Februar seien Menschen aufgetaucht, die sich als Unterstützer der Regierungspartei Awami League bezeichnet hätten. Ebendiese Menschen hätten anschließend Mitarbeitern von Yunus den Zutritt zu dem Gebäude verwehrt, sagte ein Manager von einem der Unternehmen.
Yunus hatte in den 1980er-Jahren die Grameen Bank gegründet, die Mikrokredite an die ärmsten Menschen in Bangladesch vergibt. Für diese Idee wurde der Wirtschaftswissenschaftler 2006 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Weltweit ist Yunus als "Bankier der Armen" bekannt, da sein Kreditsystem vielen Millionen Menschen aus der Armut hilft.
