
"Unsere Technologie darf auf keinen Fall Putin stärken"
n-tv
EOS ist ein Pionier im 3D-Druck. Eine wachsende Branche – aber nicht um jeden Preis. Marie Langer, seit 2019 Chefin des Familienunternehmens, hat bei Kriegsausbruch sofort klargemacht: Mit Putins Russland sind keine Geschäfte mehr denkbar.
Als der Krieg in der Ukraine begann, schrieb Marie Langer einen Post auf LinkedIn, eindringlich, emotional, klar: Ihr Familienunternehmen EOS werde ab sofort keine Geschäfte mehr mit Putins Russland machen. Wichtiger als Umsatz, schrieb sie, seien "konsequentes Handeln und das Einstehen für die Demokratie." Sie forderte: "Lasst uns alle die Stimme erheben!"
Das 1989 von Langers Vater Hans Langer gegründete Unternehmen ist ein Pionier im industriellen 3D-Druck. Diese Technologie könnte auch für militärische Zwecke verwendet werden, es ist eine "Dual Use"-Technologie - etwa bei Komponenten in der Luft- und Raumfahrt. 3D-Druck kommt zu Beispiel zum Einsatz, um Ersatzteile für Flugzeuge oder Turbinen herzustellen. "Wir können aber nicht beeinflussen, ob diese Turbinen später in einem Kampfflugzeug oder in einem Passagierflugzeug verwendet werden", sagte Marie Langer im Podcast "Die Stunde Null".
Die EOS-Chefin will sicherstellen, "dass diese Technologie auf gar keinen Fall in falsche Hände gerät und wir Putin nicht wirtschaftlich stärken". Also macht das Technologieunternehmen aus Krailling keine Geschäfte mehr mit russischen Unternehmen. Ein klares Zeichen, das Kosten von "einem Millionenbetrag im höheren einstelligen Bereich" verursachen wird, so Langer. "Trotzdem ist die gemessen an unserem Umsatz, wenn es um jährlich 350 Millionen Plus geht, natürlich nur ein marginaler Anteil."
