
"Unser Staat steht vor der größten Bewährungsprobe"
n-tv
Inmitten der Energie- und Inflationskrise kämpft SPD-Politiker Stephan Weil um eine dritte Amtszeit als Ministerpräsident von Niedersachsen. Im Gespräch mit ntv.de zeichnet er ein drastisches Bild von der wirtschaftlichen Lage und den Sorgen der Menschen. "Ich habe noch nie einen Wahlkampf erlebt, in dem ich so viele Fragezeichen in den Gesichtern der Bürgerinnen und Bürger gesehen habe", sagt Weil. Der Staat müsse intervenieren, um noch größeren Schaden abzuwenden. "Wir müssen beweisen, dass wir das Vertrauen der Menschen verdienen. Das treibt mich an."
ntv.de: Herr Ministerpräsident, Sie führen in Niedersachsen einen sehr personenbezogenen Wahlkampf, damit Ihnen die Menschen im Land eine dritte Amtszeit gewähren. Sie wären nach dann 14 Jahren zusammen mit Ernst Albrecht der am längsten dienende Regierungschef des Niedersachsens. Was macht einen guten Landesvater aus?
Stephan Weil: Ich weiß, dass das von vielen Menschen als Kompliment gemeint ist, aber dieser Begriff ist nicht meine Lieblingsbezeichnung. Der klingt für mich zu Retro. Weder fühle ich mich so, noch entspricht das meiner Arbeit. In den letzten Jahren musste ich sehr viel Krisenmanagement betreiben. Das geschieht nicht nur hinterm Schreibtisch und in Sitzungen, sondern bedeutet vor allem extrem viel Kommunikation darüber, warum etwas passiert und wie die Situation verbessert wird.
Was macht dann einen guten Ministerpräsidenten aus, zumal in so einem bedeutenden Flächenland?
