
Unimedizin: Opposition sieht "gravierende Managementfehler"
n-tv
Mainz (dpa/lrs) - Angesichts offener Rechnungen in Millionenhöhe bei der Unimedizin Mainz sieht die oppositionelle Fraktion der Freien Wähler "gravierende Managementfehler" im größten Krankenhaus von Rheinland-Pfalz. "Es kann doch nicht sein, dass man versucht, sich mit dem Hinweis auf Fachkräftemangel aus der Affäre zu ziehen", sagte der gesundheitspolitische Sprecher Helge Schwab am Donnerstag. Die Vorgänge an der Unimedizin zeigten, dass es mit Gesprächen oder einer Moderation nicht getan sei.
Zuvor war bekanntgeworden, dass einige Firmen wegen offener Rechnungen Medikamenten-Lieferungen an die Unimedizin zwischenzeitlich gestoppt haben. Die Klinik bezifferte die offene Summe auf rund 60 Millionen Euro, das entspreche zusammengerechnet einem durchschnittlichen Rechnungseingang von etwa anderthalb Monaten. Die Unimedizin verwies auf Personalknappheit in der Buchhaltung wegen des Fachkräftemangels. Zugleich versicherte sie, die Versorgung von Patienten sei stets gewährleistet gewesen. Mittlerweile werden externe Kräfte in der Buchhaltung eingesetzt.
Einem Bericht des SWR zufolge sollen auch Rechnungen der Klinik, die also Geld gebracht hätten, nicht gestellt worden sein. Hierzu gab es am Donnerstag zunächst keine Stellungnahme der Unimedizin.
