
Uniklinik: Omikron-Welle in Sachsen Ende 2021 gut geblockt
n-tv
Dresden (dpa/sn) - Die sehr strikten Corona-Schutzmaßnahmen Ende 2021 in Sachsen zahlen sich nach Einschätzung von Michael Albrecht, dem Medizinischen Vorstand des Universitätsklinikums Dresden, jetzt aus. Die Situation in den Krankenhäusern habe sich entspannt, "ich sehe auch keine Welle auf uns zurollen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Omikron sei auf der Intensivstation die "absolute Rarität". Mit der Absage der Weihnachtsmärkte, Beschränkung von Gastronomie und Kontakten "haben wir in der Entstehungswelle von Omikron einen ziemlich guten Block gehabt" und sie zeitlich gestreckt.
Bei den nun zunehmenden Inzidenzen wird laut Albrecht nicht mehr von zehn, sondern nur einem Prozent Hospitalisierungsrate ausgegangen. "Wir bräuchten da Inzidenzen von 5000 oder 6000, um mengenmäßig wieder in so eine Region zu kommen", sagte der Intensivmediziner, der die Entwicklung durch tägliche Messung der Corona-Konzentration im Dresdner Abwasser sondiert - und damit auch die Dunkelziffer. "Was da drin ist, ist die Realität."
Mit Blick nach vorn ist er sogar optimistisch. "Vorausgesetzt, dass wir es mit den Varianten zu tun haben, die wir kennen, bin ich mir einigermaßen sicher, dass wir in drei, vier Wochen durch sind und dann in ein ruhiges Frühjahr und Sommer gehen, im Prinzip wie letztes Jahr." Was danach passiere, könne keiner vorhersehen. "Ich denke, wir sollten uns langsam Gedanken machen, wie wir mit dieser Dauersituation mal nicht katastrophenmäßig umgehen, sondern unser System darauf einstellen."
