
Uni soll mutmaßlichen Schläger rauswerfen
n-tv
In Berlin soll ein propalästinensischer Student einen jüdischen Kommilitonen verprügelt haben. Der Zentralrat der Juden fordert eine Exmatrikulation. Die Wissenschaftssenatorin ist skeptisch.
Berlin (dpa/bb) - Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra sieht Forderungen nach einer Exmatrikulation des Studenten skeptisch, der einen jüdischen Kommilitonen angegriffen und verletzt haben soll. "Es ist ein hohes Grundrecht, das hier betroffen wäre von einer Exmatrikulation", sagte die SPD-Politikerin in der RBB-"Abendschau" am Dienstag. "Exmatrikulation aus politischen Gründen lehne ich auch grundsätzlich ab."
"Wir wollen die Hochschulen nicht zu Gated Communities machen", sagte Czyborra weiter. Sie seien offene Räume der Kommunikation und der Debatte. "Die Wissenschaft lebt von Austausch, lebt von Internationalität, lebt von internationalen Studierenden. Und natürlich gibt's auch dann mal Konflikte auf dem Campus. Und die müssen wir eindämmen."
Der Zentralrat der Juden hatte nach dem mutmaßlichen Angriff auf einen jüdischen Studenten der Freien Universität (FU) Berlin von der Hochschule strikte Konsequenzen gefordert. "Wer einen jüdischen Kommilitonen krankenhausreif schlägt, weil er Jude ist, der hat an einer deutschen Universität nichts zu suchen", erklärte Zentralratspräsident Josef Schuster am Dienstag in Berlin. "Eine Exmatrikulation des betreffenden Studenten ist alternativlos."
