Und damit steckt Scholz in der Bredouille
Die Welt
Olaf Scholz führt die SPD zu neuer Stärke. Doch reicht die Kraft für eine Regierungsbildung? Der Kanzlerkandidat will am liebsten mit Grünen und FDP regieren. Doch da gibt es gleich mehrere Probleme.
Es geschieht eher selten, dass Olaf Scholz nicht zu Wort kommt. Und dass eine Wahlparty in der Berliner SPD-Parteizentrale eine richtige Party ist – mit Feiern, Freude, Spaß. Doch an diesem Sonntag ist die Stimmung so gut, der Applaus so ausdauernd, dass der Kanzlerkandidat minutenlang nicht durchdringt.
Scholz‘ Rede dann ist kurz, wenig feurig, aber am Ende macht er klar, dass er das Wort „Kandidat“ ganz schnell aus seiner Arbeitsbeschreibung streichen und durch Kanzler ersetzen will. Die Wähler hätten für die SPD gestimmt, weil sie einen Regierungswechsel wollten „und dass der nächste Kanzler dieser Republik Olaf Scholz heißt“, sagt der 63-Jährige im Willy-Brandt-Haus.