
UN: Fast die Hälfte aller Weideflächen trocknen aus
n-tv
Graslandschaften ermöglichen weltweit ein Sechstel der Nahrungsmittelproduktion und speichern Kohlenstoff. Knapp die Hälfte der Landschaften befindet sich jedoch in einem schlechten Zustand. Die UN warnt, dass das Überleben vieler Menschen vom Erhalt der Landschaften abhänge.
Die natürlichen Graslandschaften - mehr als die Hälfte der globalen Landfläche - sind in großen Teilen in schlechtem Zustand. Bei bis zu 50 Prozent dieser Rangelands genannten Gebiete sei die Bodenqualität vermindert, schreiben Fachleute in einem UN-Bericht.
Es handle sich um "eine ernsthafte Bedrohung für die Nahrungsmittelversorgung der Menschheit und das Wohlergehen oder gar Überleben von Milliarden von Menschen", teilte das Sekretariat des Übereinkommens der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Desertifikation (UNCCD) in Bonn mit. "Wenn wir einen Wald abholzen, wenn wir einen 100 Jahre alten Baum umfallen sehen, löst das bei vielen von uns zu Recht eine emotionale Reaktion aus. Die Umwandlung uralter Weideflächen hingegen geschieht in aller Stille", sagte UNCCD-Exekutivsekretär Ibrahim Thiaw.
Unter Rangelands versteht man verschiedene, von Wild und Vieh beweidete Landschaften mit vorrangig natürlicher Vegetation. Zu diesen naturnahen Graslandschaften gehören unter anderem Prärien, Steppen, Savannen, Buschland, Wüsten und Tundren. Wälder und intensiv genutzte Agrarflächen gehören hingegen nicht dazu.
