
Umweltbündnis: Moratorium für LNG-Terminals in Deutschland
n-tv
Das LNG-Terminal auf Rügen bleibt umstritten. Jetzt fordern die Gegner, derartige Projekt auf Eis zu legen und berufen sich auf das Vorgehen der US-Regierung.
Binz/Berlin (dpa/mv) - Umweltverbände haben eine grundsätzliche Überprüfung des Infrastrukturausbaus für Flüssigerdgas (LNG) in Deutschland und einen sofortigen Stopp des Terminals auf Rügen gefordert. Gemeinsam mit dem Bürgermeister des Ostseebads Binz wandten sie sich in einem offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz, in dem sie sich für ein Moratorium nach US-Vorbild aussprechen. Die Regierung in Washington hatte vor wenigen Tagen angekündigt, die Genehmigungen für LNG-Exportterminals auf Eis zu legen.
"US-Präsident (Joe) Biden hat offenbar erkannt, dass die Klima- und Biodiversitätskrise existenzgefährdende Bedrohungen darstellt. Wir fordern Bundeskanzler Scholz auf, diesem Vorbild zu folgen", forderte der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH), Sascha Müller-Kraenner, am Donnerstag. Die Bundesregierung müsse den Ausbau bis einer Überprüfung von Umwelt- und Klimafolgen stoppen.
Zunächst solle der Weiterbau des Terminals vor Rügen gestoppt werden. Dieses sei "besonders umweltschädlich". Zudem müssten das LNG-Beschleunigungsgesetz und die Alarmstufe des Notfallplans Gas aufgrund voller Gasspeicher umgehend ausgesetzt werden.
