Umstrittener Generalmajor Al-Raisi ist neuer Interpol-Chef
DW
Ahmed Nasser al-Raisi wird der Folter beschuldigt. Es liegen Strafanzeigen gegen ihn vor. Dennoch wählte die internationale Polizeiorganisation Interpol ihn zu ihrem Präsidenten. Die Amtszeit dauert vier Jahre.
Aus Sicht von Kritikern steht Ahmed Nasser al-Raisi aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) für einen aggressiven Sicherheitsapparat, in dem Menschen mit kritischer Haltung gegenüber der Regierung willkürlich festgenommen oder gar gefoltert werden. In mindestens fünf Ländern wurden gegen ihn im Zusammenhang mit Foltervorwürfen Klagen eingereicht. So in Frankreich, wo Interpol seinen Sitz hat, und in der Türkei. Dort heißt es in einer Anzeige des Golfzentrums für Menschenrechte (Gulf Center for Human Rights, GCHR), es gebe klare Beweise, dass er für "Folterpolitik" gegen politische Gegner verantwortlich sei.
Ungeachtet dessen ist der Generalmajor aus den VAE nun im türkischen Istanbul zum Nachfolger des Südkoreaners Kim Jong Yang bestimmt worden, wie Interpol im Online-Dienst Twitter mitteilte.