Ukraine will von Deutschland Waffen, die die Bundeswehr selbst gern hätte
Die Welt
„Deutsche Kriegsschiffe, die zu den besten der Welt gehören“, und „modernste Luftabwehrsysteme“ wünscht sich die Ukraine – sollte sie doch von Deutschland bewaffnet werden. Doch die Bundesrepublik hat selbst Aufrüstungsbedarf. Welche Hilfe wäre sonst abseits von 5000 Helmen drin?
Der Debatte über deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine mangelt es an Realismus – auf beiden Seiten. Kiew will Waffen, die Berlin nicht hat. Die Bundesregierung will sich am Thema vorbeimogeln und ging lange davon aus, dass ihr klassischer Dreisatz für das über Diplomatie hinausreichende Engagement in Krisenregionen auch in diesem Fall genügen würde: Scheckbuch, medizinische Hilfe, militärische Ausbildung.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) etwa verweist auf „fast zwei Milliarden Euro“, die Deutschland in den vergangenen Jahren für die Stabilisierung der Ukraine mobilisiert habe. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) will in diesem Monat ein 5,3 Millionen Euro teures Feldlazarett übergeben, hat bereits Beatmungsgeräte geliefert und stellt die Bundeswehr-Krankenhäuser für die Behandlung verletzter Ukrainer bereit. Und andere Mitglieder der Regierung plädieren dafür, die laufende Offiziersausbildung auszubauen.