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Ukraine aktuell: Selenskyj warnt vor Atom-GAU

Ukraine aktuell: Selenskyj warnt vor Atom-GAU

DW
Friday, August 26, 2022 09:10:28 AM UTC

In Saporischschja ist nach Ansicht von Selenskyj eine Atomkatastrophe knapp verhindert worden. Putin will Russlands Armee aufstocken. Kiew tilgt russische Namen aus dem Straßenbild. Der Überblick.

Das Wichtigste in Kürze:

Alle sechs Reaktoren des Atomkraftwerks Saporischschja sind nach Angaben des staatlichen Kernenergiekonzerns Energoatom weiterhin vom ukrainischen Stromnetz abgeschnitten. Das größte Atomkraftwerk Europas geriet in den vergangenen Wochen mehrfach unter Beschuss. Russland und die Ukraine geben sich dafür gegenseitig die Schuld. Am Donnerstag war das von russischen Truppen besetzte AKW nach ukrainischen Angaben vom Stromnetz getrennt worden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj geht davon aus, dass durch die Trennung vom Stromnetz im Atomkraftwerk Saporischschja nur knapp ein GAU verhindert werden konnte. Notstromdieselgeneratoren hätten für die nötige Stromversorgung und die Sicherheit der Anlage gesorgt.

"Russland hat die Ukraine und alle Europäer in eine Situation gebracht, die nur einen Schritt von einer Strahlenkatastrophe entfernt war", so Selenskyj. Der ukrainische Präsident forderte verstärkten internationalen Druck auf Russland, um eine Räumung des besetzten Atomkraftwerks Saporischschja zu erreichen. Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA und andere internationale Organisationen müssten viel schneller handeln als bislang, sagte Selenskyj abends in seiner Videoansprache in Kiew. "Jede Minute, die das russische Militär im Kernkraftwerk bleibt, bedeutet das Risiko einer globalen Strahlenkatastrophe."

Die IAEA in Wien teilte unter Berufung auf Kiewer Informationen mit, dass das Sicherheitssystem zwei laufende Reaktoren abgeschaltet habe. Das AKW sei über die Stromleitung eines nahen Wärmekraftwerks weiter versorgt worden. Es sei nun wieder mit dem ukrainischen Stromnetz verbunden. Derzeit stünden nach ukrainischen Angaben alle sechs Reaktoren still, hieß es. Die russische Besatzungsverwaltung hatte dagegen mitgeteilt, ein Reaktorblock sei wieder angefahren worden.

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