Ukraine aktuell: Russland will Atomwaffen in Belarus stationieren
DW
Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Stationierung taktischer Atomwaffen in Belarus angekündigt. Der ukrainische Präsident Selenskyj hofft beim Wiederaufbau auf Unterstützung der Weltbank. Nachrichten im Überblick.
Das Wichtigste in Kürze:
Russland hat nach Angaben von Präsident Wladimir Putin mit seinem Nachbarland Belarus eine Stationierung taktischer Nuklearwaffen auf dessen Staatsgebiet vereinbart. Daran sei "nichts Ungewöhnliches", die USA stationierten seit langer Zeit taktische Atomwaffen auf dem Gebiet ihrer Verbündeten, sagte Putin in einem Interview, das vom russischen Fernsehen ausgestrahlt wurde. Abkommen zur Nichtverbreitung von Atomwaffen würden dadurch nicht verletzt. Zudem kündigte der russische Präsident an, in der Ukraine Geschosse mit abgereichertem Uran einzusetzen, falls Kiew solche Munition vom Westen geliefert bekomme.
Hintergrund ist die mögliche Lieferung von Uranmunition aus Großbritannien an die Ukraine. Die Geschosse mit abgereichertem Uran haben eine besondere Schlagkraft, um etwa Panzer zu zerstören. Der belarussische Machthaber Lukaschenko habe schon lange darum gebeten, atomare Waffen auf seinem Staatsgebiet zu stationieren, so Putin im Fernsehen. Am 1. Juli werde der Bau eines Schachts für die Atomwaffen in Belarus abgeschlossen sein, kündigte der Kremlchef an. Abgereichertes Uran entsteht als Abfallprodukt bei der Anreicherung von Uran für den Einsatz in Kraftwerken. Es ist radioaktiv, jedoch weit weniger als das Ausgangsmaterial.
Beim Wiederaufbau der durch den Angriffskrieg zerstörten Ukraine hofft Präsident Wolodymyr Selenskyj auch auf die Unterstützung der Weltbank. Bei einem Treffen mit Vertretern der Entwicklungsbank seien neue vielversprechende Programme besprochen worden, sagte Selenskyj in seiner allabendlich in Kiew verbreiteten Videobotschaft. "Wohnhäuser, soziale Infrastruktur, die wirtschaftliche Basis des Lebens - all das muss wieder aufgebaut werden", ergänzte der ukrainische Präsident.