Ukraine aktuell: G7 übernehmen Ölpreisdeckel
DW
Die Gruppe westlicher Industrieländer will Russlands Einnahmen verringern, die in die Kriegskasse fließen. Spanien liefert Flugabwehrraketen an die Ukraine. Ein Überblick.
Die sieben führenden Industriestaaten des Westens (G7) und Australien schließen sich dem Preisdeckel für russisches Öl an, den die EU beschlossen hat. Die Absprache sieht eine Obergrenze von 60 US-Dollar (57 Euro) pro Barrel vor, die voraussichtlich am Montag in Kraft tritt. Mit der Entscheidung setze man das Versprechen um, "Russland daran zu hindern, von seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine zu profitieren", teilten die G7 mit, zu denen die USA, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan und Kanada gehören; Deutschland hat derzeit den Vorsitz der Gruppe inne.
Ebenso wie die Vereinigten Staaten hatte die Europäische Union bereits ein Ölembargo gegen Russland verhängt. Es soll für Rohöl ab kommender Woche und für Ölprodukte im Februar greifen. Großbritannien will bis Ende des Jahres komplett ohne russisches Öl auskommen. Die Preisobergrenze zielt daher auch auf Dienstleister, etwa westliche Reedereien, wenn diese russisches Öl in Drittstaaten wie Indien transportieren. Nur wenn der Preis für die Ladung unterhalb des Deckels liegt, dürfen sie künftig tätig werden.
Die Ukraine hat eine erste Lieferung von Hawk-Flugabwehrsystemen aus Spanien erhalten. Das teilte Verteidigungsminister Olexij Resnikow nach einem Treffen mit seiner spanischen Kollegin Margarita Robles in Odessa mit. Weitere Hawk-Flugabwehrraketen aus spanischen Beständen sollen folgen.
Ukrainische Soldaten werden bereits in Spanien ausgebildet. Das aus den USA stammende System zur Flugabwehr auf mittlerer Reichweite wurde in den frühen 1960er Jahren in Dienst gestellt und immer wieder modernisiert. In den meisten NATO-Staaten wurde Hawk inzwischen ausgemustert.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Rückkehr weiterer Soldaten aus russischer Gefangenschaft gefeiert. "Es war ein besonderer Tag in einer besonderen Woche", sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Zugleich kündigte er an, auch die verbliebenen Soldaten zurückzuholen. "Wir werden keinen einzigen Ukrainer in russischen Gefängnissen, Lagern und 'Isolationen' (Haftanstalten) zurücklassen. Wir denken an alle."