Ukraine aktuell: Dreht Russland den Gashahn zu?
DW
Als Vergeltung für das auf Eis gelegte Projekt Nord Stream 2 erwägt Russland einen Gas-Lieferstopp durch die Pipeline Nord Stream 1. Der ukrainische Präsident bekräftigt derweil seinen Kampfeswillen. Ein Überblick.
Die wichtigsten Informationen in Kürze:
Russland hat damit gedroht, die Erdgasversorgung über die nach Deutschland führende Pipeline Nord Stream 1 zu kappen: "Wir haben das volle Recht, eine 'spiegelgerechte' Entscheidung zu treffen und ein Embargo zu erlassen", erklärte Vize-Ministerpräsident Alexander Nowak mit Blick auf den von der Bundesregierung verfügten Stopp des Projekts Nord Stream 2. Zwar habe sich die Regierung in Moskau bislang nicht dazu entschieden. "Aber europäische Politiker drängen uns mit ihren Erklärungen und Anschuldigungen gegen Russland in diese Richtung", betonte Nowak im staatlichen Fernsehen. Er warnte zudem davor, Öl-Importe aus Russland zu verbieten. Dies würde zu einem unberechenbaren Preisanstieg führen: "Es wären 300 Dollar je Barrel (159 Liter), wenn nicht mehr."
Nord Stream 1 ist seit etwa einem Jahrzehnt ein wichtiger Strang für die deutsche Gasversorgung. Die Pipeline lauft von Russland aus durch die Ostsee bis Mecklenburg-Vorpommern. Die EU-Länder beziehen mehr als 40 Prozent ihres importierten Erdgases aus Russland, streben aber eine größere Unabhängigkeit von russischer Energie an. Die USA diskutieren ihrerseits über ein Stopp von Öl-Importen aus Russland. "Diese Diskussionen dauern intern und auch mit unseren Kollegen und Partnern in Europa und der ganzen Welt an", sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki.