Uganda: Wie die Corona-Pandemie Trauerrituale verändert
DW
Beerdigungen sind wegen der Ansteckungsgefahr durch das Coronavirus in Afrika eingeschränkt. Menschen können nicht so Abschied von Toten nehmen wie üblich. Ein neuer Trend: virtuelle Trauerfeiern.
In Zeiten der Corona-Pandemie verändern sich Beerdigungsrituale in Afrika per Verordnung: "Wegen COVID-19 durften wir keine Kondolenzbücher mehr ausgeben. Als die Kirchen geschlossen wurden, hat uns das sehr getroffen", sagt Sydney Ogwang, Geschäftsführerin von "Executive Funeral Services" - einem Bestattungsunternehmen in der ugandischen Hauptstadt Kampala. Vieles habe sich seit den Beschränkungen für traditionelle Zusammenkünfte zu Beerdigungen verändert, sagt die Bestatterin im Gespräch mit der DW. Singen war verboten, zu den nächtlichen Totenwachen kamen nur wenige Menschen. Aus Sorge vor neuen Ansteckungen mit dem Coronavirus unter den Trauernden hat Ugandas Regierung in die Trauerkultur eingegriffen. Die Behörden rieten davon ab, den Toten im Hof vor dem Haus aufzubahren und ihm dort die Ehre zu erweisen. Nur ein Dutzend enger Familienangehöriger begleitete den Sarg zum Grab. Wer an COVID-19 starb, wurde von speziellen medizinischen Teams und nicht der Familie beerdigt - aus Angst vor einer möglichen Ansteckungsgefahr, die vom Leichnam ausgehen könnte.More Related News