
UBS trägt Credit Suisse zu Grabe und streicht 3000 Stellen
n-tv
Aus für das Traditionshaus: Entgegen den Hoffnungen aus Politik und Gesellschaft verleibt sich die UBS auch das Schweizer Geschäft der Credit Suisse ein. Etliche Mitarbeiter verlieren ihren Arbeitsplatz. Die UBS selbst profitiert von der seit März laufenden Übernahme prächtig.
UBS-Konzernchef Sergio Ermotti macht den bisher weitreichendsten Schritt seit der Notübernahme der Credit Suisse (CS) im März: Das Institut integriert auch das Schweizer Geschäft der kleineren Bank, die damit als eigenständiges Institut komplett verschwindet, wie die UBS am Morgen mitteilte. "Eine vollständige Integration ist für UBS, unsere Anspruchsgruppen und die Schweizer Wirtschaft die beste Lösung", erklärte Ermotti in der Mitteilung. Politiker und die breite Schweizer Öffentlichkeit hatten auf eine Abspaltung der CS Schweiz etwa über einen Börsengang gehofft, um für Wettbewerb zu sorgen und ein Klumpenrisiko für das kleine Land zu vermeiden.
Im Zuge der Übernahme der CS streicht UBS rund 3000 Stellen. Rund 1000 davon gingen auf die Integration des Schweizer Geschäfts der Credit Suisse in die UBS zurück, erklärte Ermotti. Darüber hinaus werde die Notwendigkeit, andere Teile der Credit Suisse tiefgreifend umzubauen, zu rund 2000 weiteren Stellenstreichungen in der Schweiz führen. Diese Maßnahmen würden über die kommenden Jahre umgesetzt. Der größte Teil der Kostensenkungen erfolge durch natürliche Fluktuation, Pensionierungen und interne Verschiebungen von Personal. Angaben zu Maßnahmen in anderen Teilen der Welt machte Ermotti nicht.
Der Schweizerische Bankpersonalverband (SBPV) forderte unterdessen eine Gleichbehandlung von Beschäftigten bei der Zusammenlegung der Schweiz-Einheiten der UBS und der CS. "Die Credit Suisse verschwindet, die Menschen nicht", erklärte der Verband. "Der SBPV fordert, dass die 37.000 Mitarbeitenden der beiden Institute in der Schweiz im Integrationsprozess fair und gleich behandelt werden."
