
Tumult bei Parlamentseröffnung in Bagdad
n-tv
Nach monatelangen Streitigkeiten um den Wahlausgang im Irak konstituiert sich das Parlament. Doch bereits in der ersten Sitzung kommt es zu Tumulten, der Versammlungsleiter muss ins Krankenhaus. Ein schiitisches Bündnis mit Rückhalt im Iran will abermals die eigene Wahlniederlage nicht akzeptieren.
Drei Monate nach der Wahl im Irak ist das Parlament in Bagdad zu seiner konstituierenden Sitzung zusammengekommen. Die Sitzung versank übereinstimmenden Berichten zufolge zwischenzeitlich im Chaos, nachdem es zwischen Vertretern zweier rivalisierender schiitischer Bewegungen zu einem heftigen Streit um die Mehrheit gekommen war. Der Leiter der Eröffnungssitzung musste nach Angaben des staatlichen Fernsehsenders Irakija ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Laut dem kurdischen Abgeordneten Muthana Amin hatte die Eröffnungssitzung zunächst "normal mit der Vereidigung" der 329 Abgeordneten begonnen. Doch dann führte eine schiitische Allianz um den politischen Arm des pro-iranischen Haschd-al-Schaabi-Netzwerks ins Feld, mit 88 Mandaten das größte Bündnis im Parlament zu sein. Dies führte zu einem heftigen Streit mit der Bewegung des schiitischen Klerikers Moktada Sadr, die mit 73 Mandaten als stärkste Kraft aus der Wahl am 10. Oktober hervorgegangen war.
