
Tuchel verpasst FC Bayern "sehr unfaire Aufstellung"
n-tv
Seine Startelf für das Bundesliga-Topspiel verrät Thomas Tuchel noch nicht. Der neue Trainer des FC Bayern geht ohnehin davon aus, keine faire Auswahl treffen zu können - was er simpel begründet. Immerhin ist der Kader der Münchner mit zwei Ausnahmen wieder vollständig.
Knapp eine Woche ist Thomas Tuchel jetzt Trainer des FC Bayern. Das klingt nach ausreichend Zeit, um sich mit der Mannschaft vertraut zu machen, Gespräche mit den Spielern zu führen und sich im Training einen Überblick zu verschaffen, wer gerade gut in Form ist und wer noch Luft nach oben hat. Nicht so bei Tuchel. Der trat seinen neuen Job als Nachfolger des geschassten Julian Nagelsmann inmitten der Länderspielpause an, während also ein Großteil der Münchner Fußballer bei ihren Nationalteams weilte. Das sorgt bei dem 49-jährigen Hoffnungsträger des Bundesliga-Zweiten für etwas Unwohlsein bei der Personalauswahl.
"Es wird gegen den BVB eine sehr unfaire Aufstellung werden", sagte Tuchel in der Pressekonferenz vor dem Spitzenspiel gegen Tabellenführer Borussia Dortmund (Samstag, 18.30 Uhr/Sky und im Liveticker bei ntv.de), um dann auch gleich zu erklären, was er damit meinte. "Ich habe teilweise sehr wenige Argumente, um jemanden aufzustellen oder draußen zu lassen", so Tuchel. Schließlich fehlten in der Vorbereitung auf das Topduell dieses 26. Spieltags zahlreiche Stammkräfte, weil sie mit ihrer jeweiligen Länderauswahl unterwegs waren. Erst an diesem Freitag war der Kader des FC Bayern wieder komplett.
"Das werde ich der Mannschaft auch so sagen", kündigte Tuchel an, der nach eigener Aussage beim deutschen Dauermeister jetzt "sehr viele Spieler" anleitet, "die ich immer schon trainieren wollte". Zur taktischen Ausrichtung und zur Startelf wollte Tuchel nichts sagen, obwohl er sich eine knappe Dreiviertelstunde und damit erfreulich ausführlich den Fragen der Öffentlichkeit stellte. "Die kann ich natürlich nicht verraten", sagte er vor dem wegweisenden Aufeinandertreffen, der Dortmund die Chance eröffnet, mit dem ersten Bundesliga-Sieg in München seit April 2014 den Vorsprung auf vier Punkte auszubauen. Seit jenem 3:0-Auswärtserfolg damals, noch mit Trainer Jürgen Klopp, war für den BVB beim FCB nichts zu holen. Acht Niederlagen - darunter ein 0:6, ein 0:5, ein 1:5 und 0:4 - gab es seitdem, wenn es um Punkte ging.
