TU Dresden erinnert an Bücherverbrennung vor 90 Jahren
n-tv
Dresden (dpa/sn) - Die Technische Universität Dresden erinnert an ein dunkles Kapitel ihrer Geschichte. Am 10. Mai 1933 wurden wie in anderen deutschen Hochschulstädten auch in Dresden Bücher jüdischer und politisch unliebsamer Autoren verbrannt. "Die öffentlichen Bücherverbrennungen bildeten den Höhepunkt einer von der nationalsozialistisch dominierten Deutschen Studentenschaft organisierten Kampagne 'wider den undeutschen Geist'", teilte die TU am Freitag mit. 90 Jahre später soll am 13. Mai mit einer "kritischen Campusführung" an das schlimme Ereignis erinnert werden.
"Anders als die deutschlandweit erste Bücherverbrennung durch die SA am Wettiner Platz ist die studentisch organisierte Bücherverbrennung vom 10. Mai 1933 weniger stark im kollektiven Gedächtnis der Stadt Dresden verankert. Mit dem Rundgang wollen wir das Bewusstsein dafür stärken und die Rolle der Studierenden und Hochschullehrenden der damaligen Technischen Hochschule Dresden beleuchten, die an dieser Aktion beteiligt waren", erklärte Roswitha Böhm, Prorektorin Universitätskultur. In Dresden hatte es bereits Anfang März 1933 Bücherverbrennungen gegeben.
Die Bücherverbrennung in Regie der Hochschule fand unweit vom heutigen Universitätscampus am Bismarckturm auf der Räcknitzhöhe statt. Anwesend waren damals auch der Rektor der Technischen Hochschule Dresden sowie Professoren und Studenten, Offiziere, SA-Angehörige und Pressevertreter, hieß es. Begleitet von Hetzreden seien die Werke von Erich Kästner, Heinrich Mann, Karl Marx, Sigmund Freud und Kurt Tucholsky und anderer unter Beifall verbrannt worden. Dem sei eine "Säuberung" von Bibliotheken und eine öffentliche Hetzjagd gegen missliebige Hochschulangehörige vorausgegangen.
"Es ist uns an der TU Dresden ein besonderes Anliegen, uns intensiv mit der Geschichte unserer Hochschule auseinanderzusetzen. In Kürze werden mit einem eigens eingerichteten Graduiertenkolleg die Geschichte der Technischen Hochschule Dresden im 20. Jahrhundert aus verschiedenen Blickwinkeln erforschen und ihre Rolle im Nationalsozialsozialismus aufarbeiten", betonte Böhm.
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