
Trump rückt bei Gaza von Netanjahu ab
n-tv
Angesichts des Hungers im Gazastreifen bewegt sich Donald Trump und widerspricht Israels Ministerpräsident Netanjahu. Bei Bildern von leidenden Kindern ist die Geduld des US-Präsidenten nicht das erste Mal blitzschnell am Ende.
Wenn es in den vergangenen zehn Jahren eine Gewissheit gab über US-Präsident Donald Trump und seine Anhänger, war es die: Egal was passiert, wir stehen Seite an Seite mit Israel. Doch seit heute scheint das Unmögliche möglich: ein kleiner Bruch. Trump rückte ein wenig ab von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Der hatte am Sonntag gesagt: "Es gibt kein Hungern in Gaza." Trump antwortete auf die Frage, ob er zustimme: "Basierend auf Fernsehaufnahmen nicht besonders, da diese Kinder sehr hungrig aussehen." Er übte auch öffentlich Druck auf den Verbündeten aus. "Sie brauchen jetzt sofort Essen und Sicherheit."
Nach dem Massaker der Hamas in Israel am 7. Oktober 2023 war die israelische Armee in den Gazastreifen einmarschiert. Hilfslieferungen kommen nur noch spärlich in das Palästinensergebiet. Trump hatte mehrfach davon gesprochen, die dortige Bevölkerung umsiedeln zu lassen und Gaza zu einer "Riviera des Nahen Ostens" zu machen. Vor wenigen Tagen drängte Trump in Richtung Israel, es solle den "Job zu Ende bringen". Nur noch 32 Prozent der US-Wähler unterstützen laut Gallup dessen Krieg gegen die Hamas - der bisher geringste Anteil seit Beginn der Kampfhandlungen.
Es wäre nicht das erste Mal, dass Bilder hungernder Kinder bei Trump ein Umsteuern ausgelöst haben. Ein Beispiel aus seiner ersten Amtszeit: Als Tochter Ivanka ihm im Jahr 2017 die Bilder eines Giftgasangriffs des damaligen syrischen Machthabers Baschar al-Assad auf Zivilisten zeigte, waren darauf Kinder zu sehen, deren Haut zerfressen wurde. Trump befahl einen Luftschlag mit Dutzenden Raketen auf eine syrische Militärbasis. "Es hatte eine große Wirkung auf mich", sagte Trump danach über die Bilder: "Meine Einstellung zu Assad hat sich sehr geändert."
