Trigema-Chef Wolfgang Grupp wird 80
n-tv
Seit mehr als 50 Jahren führt Wolfgang Grupp das Textilunternehmen Trigema. Aufhören will er noch nicht. Nun wird er 80 und kämpft mit steigenden Preisen.
Wolfgang Grupp ist sofort auf Betriebstemperatur. Er kann im Gespräch schnell laut werden, so laut, dass vom Besprechungstisch im Großraumbüro die Bitte an ihn herangetragen wird, etwas leiser zu sein. Der Unternehmer - perfekt frisiert, Einstecktuch im Anzug, goldene Uhr - grummelt dann kurz, gibt sich aber einsichtig.
So kennt man Grupp. Heute wird der schwäbische Unternehmer 80 Jahre alt. Seit 1969 führt er den Textilhersteller Trigema in Burladingen (Zollernalbkreis). Der rüstige Mittelständler ist deutschlandweit bekannt, weil er seine Meinung gerne mit prägnanten Sprüchen vertritt und damit auch aneckt. Und weil er seit vielen Jahren zur besten Sendezeit, in der Werbung vor der Tagesschau, mit einem Affen über Trigema plaudert.
Grupp ist aber nicht nur ein Lautsprecher, sondern auch ein Unternehmer, der Werte wie Verantwortung und Anständigkeit hochhält. Ein Unternehmer vom alten Schlag, der bis heute an seinem großen Schreibtisch ohne Computer auskommt. Als eingetragener Kaufmann haftet er persönlich mit seinem gesamten Vermögen für das Unternehmen, das nach eigenen Angaben als letztes Textilunternehmen ausschließlich in Deutschland produziert. Kindern von Mitarbeitern wird ein Ausbildungsplatz garantiert. In vielerlei Hinsicht ist der Unternehmer eine Seltenheit in Deutschland.